Neue Halle für riesige Windanlagen
Prokon weiht 4000 Quadratmeter großes
Fertigungsgebäude ein / Bis zu 200 neue Arbeitsplätze entstehen /
Nächste Erweiterung schon im Bau
Itzehoe
Volksfeststimmung bei Prokon: Hunderte Besucher aus dem gesamten
Bundesgebiet – und sogar weit darüber hinaus – waren zum Sommerfest und
zur Einweihung der neuen Halle gekommen, die zum Bau der großen
Windenergieanlage P 3000 benötigt wird. Carsten Rodbertus, Gründer der
Prokon-Unternehmensgruppe, hatte bereits 1993
zwei eigene Windkraftanlagen mit damals gerade einmal 110 Kilowatt (kW)
entwickelt und zwei Jahre später den Grundstein für die Firma gelegt.
Jetzt eröffnete er die neue 4000 Quadratmeter große Produktionshalle am
Unternehmenssitz in Edendorf. Von der P 3000 sollen dort zunächst
jährlich 100 Stück produziert werden, in wenigen Jahren sollen es
bereits 200 sein. Das schafft 150 bis 200 neue Arbeitsplätze für
Itzehoe.
Die P3000 hat eine Leistung von 3000 kW, damit können 3000 Haushalte
mit Strom versorgt werden. Später sei sogar eine Steigerung auf 6000 kW
angedacht, kündigte Ralf Dohmann an, der mit Henning Mau und Rodbertus
das Geschäftsführungs-Team von Prokon bildet.
Dohmann lobte besonders die Stadt Itzehoe für die gute Zusammenarbeit
und die schnelle Genehmigung der Bauanträge.
„Baulärm ist für mich als Bürgermeister Musik in meinen Ohren“, sagte
Dr. Andreas Koeppen. Daher habe ich im Mai 2012 sehr gerne die
Baugenehmigung für die Errichtung der Montagehalle überreicht.“ Die
Entwicklung von Prokon gehe seit Jahren ständig bergauf. Diese
Fertigungshalle sei der Beweis dafür. „Sie können mit Recht stolz auf
das bisher Erreichte sein.“ Mit dem vor einem halben Jahr eröffneten
Betriebskindergarten beweise Prokon, dass die Vereinbarkeit von Beruf
und Familie nicht nur eine Phrase sei. „Alles aus einer Hand – diese
Firmenphilosophie wird hier eindrucksvoll mit Leben erfüllt. Zehn
Millionen Euro wurden hier schon verbaut. Dies ist für uns als
Innovationsstandort wichtig und als großer Erfolg zu werten“, freute
sich Koeppen.
Unter den Gratulanten war auch Thorsten Spehr, Geschäftsführer des
Entwicklungsbüros Tembra. Im Jahre 2010 habe Prokon eine Anfrage zur
Entwicklung der P 3000 gestellt, jetzt könne bereits der Probebetrieb
mit dem ersten Prototyp in Nortorf bei Wilster aufgenommen werden, sagte
er.
„Wir haben hier Leute mit Visionen für Windenergie“, lobte Jukka-Pekka
Mäkinen von der finnischen Firma „The Switch“, die den Generator für
die P3000 entwickelt hat. „Hier entsteht Hightech made in Itzehoe“,
betonte Sven Clausen von der Partnerfirma Siemens.
Das Gebäude sei in Rekordzeit errichtet worden, erklärte Tillmann
Schütt, Geschäftsführer der bauausführenden Firma Schütt aus Flethsee
und informierte über das nächste Prokon-Haus, das bereits im Bau ist: ein neues Vertriebsgebäude mit kleiner Druckerei.
Mit dem obligatorischen Zerschneiden eines Bandes wurde die
Einweihung besiegelt. Auf die zahlreichen Besucher wartete ein
umfangreiches Programm. Es gab Führungen durch die Gebäude. Überall
standen Mitarbeiter Rede und Antwort, so auch Suresh Indika Dittrich aus
Sri Lanka, zuständig für Steuerung und Programmierung, der stolz die
P 3000 erklärte.
Erhard Trusch