Erstellt: 14.11.13, 22:58 Betreff: Tennet und E.ON teilen sich Strommasten. WZ vom 14.11.2013druckenweiterempfehlen
Westküstenleitung von Brunsbüttel nach Heide: Tennet und E.ON teilen sich Strommasten
Brunsbüttel/Meldorf/ala
Das Planfeststellungsverfahren für die Strecke von Brunsbüttel bis Süderdonn ist fast abgeschlossen. Wenn alles gut geht, wird im kommenden Jahr mit dem Netzausbau begonnen.
Zahlreiche Informationen hat Netzbetreiber Tennet den Menschen vor Ort geboten und auch kleinste Details geklärt. Unsicherheiten über den Standort eines Masts am geplanten Umspannwerk Süderdonn in St. Michel räumte Tennet-Mitarbeiter Dr. Bernd Brühöfner jetzt in einer gemeinsamen Sitzung des Dithmarscher Agrar- und Umwelt- sowie des Wirtschafts- und Planungsauschusses aus.
Rund ein Jahr wird der Bau der 15 Kilometer langen Leitung zwischen Brunsbüttel und St. Michaelisdonn dauern. Erst danach beginnt der Bau bis nach Heide, wo ebenfalls ein neues Umspannwerk für die 380-Kilovolt-Leitung benötigt wird, um die Energie aus den Windenergie-Anlagen der Region in das Höchstspannungsnetz aufzunehmen. Als Standort hat Tennet nach Angaben von Pressesprecher Alexander Greß den Westen der Kreisstadt im Visier. Noch sei dies aber nicht endgültig geklärt.
Der Ausbau hat eine Besonderheit: Die 110-kV-Leitung von E.ON-Netz wird auf fast der kompletten Strecke zusammen mit den 380-kV-Leitungen von Tennet an einen Mast gehängt. Nur bei den Umspannwerken trennen sich die Wege der beiden Netzbetreiber. Um dies zu realisieren, müssen die alten Masten jedoch verschwinden, da sie mit einer Höhe von 25 bis 30 Metern für die Höchstspannung zu niedrig sind, deren Masten etwa 60 Meter hoch sein und in einem Abstand von 350 bis 400 Meter aufgestellt werden müssen.
Die so genannten Vollwandmasten, die der Mutterkonzern von Tennet in den Niederlanden verwendet, sind auf der Strecke allerdings nicht geplant. Lediglich in Brunsbüttel am Holstendamm im Industriegebiet sollen einige Masten zu Testzwecken errichtet werden, um Erfahrungen damit zu sammeln. Auf dem Rest der Strecke setzt der Netzbetreiber aus Bayreuth auf die altbewährte Stahlgitterkonstruktion, die bereits auf den Bau des Eifelturms zurückgeht.
Der Vorteil der neuen Konstruktion ist eine geringere Trassenbreite und eine „schlankere“ Optik als die herkömmlichen Masten, wodurch sie sich besser und unauffälliger in das Landschaftsbild einpassen. Die von Tennet verwendeten Wintrack-Masten können aufgrund anderer Normen nur mit einem anderen Mastdesign in Deutschland eingesetzt werden.
Um für den Bau der Westküstenleitung vor Ort besser vertreten zu sein, hat der Netzbetreiber aus Bayreuth seine Präsenz an der Westküste mit der Einrichtung eines Projektbüros in Husum verstärkt. Dieses soll während der gesamten Dauer des Genehmigungsverfahrens und der Bauphase eine feste Anlaufstelle für Bürger sein.
Heute informiert Tennet in Meldorf
In Meldorf findet heute ein so genannter Info-Markt für den nächsten Trassenabschnitt vom Umspannwerk Süderdonn nach Heide statt. Alexander Greß: „Der offene Dialog im Planungsprozess mit den betroffenen Gemeinden sowie den Bürgern aus der Region ist Tennet sehr wichtig.“ Deshalb könnten sich interessierte Bürger heute von 15 bis 20 Uhr in der Meldorfer Ditmarsia „persönlich über das Projekt informieren und ihre Anregungen direkt einbringen“.
Tennet-Projektbüro, Telefon 04841/7791391, E-Mail: