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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 25.03.14, 23:13     Betreff: Re: 24.03.2014: Infoveranstaltung zur Stromtrasse "SuedLink". WZ vom 15.03.2014

TFA "
WZ vom 25.03.2014:



Tennet setzt auf Bürgerbeteiligung

Netzbetreiber veranstaltet Infomarkt in der Elbmarschenhalle / Bei der Stromtrasse für Suedlink sollen alle mitreden dürfen

Horst

19 Tennet-Mitarbeiter standen gestern
Nachmittag etwa ebenso vielen Bürgern gegenüber. Aber das blieb nicht
lange so. Bereits kurze Zeit nach Beginn des so genannten
Informationsmarktes, zu dem der Netzbetreiber in die Elbmarschenhalle
nach Horst eingeladen hatten, bildeten sich die ersten Grüppchen vor den
zahlreichen Stellwänden. Dort konnten sich die Bürger über
Raumwiderstandsanalyse und Bündelungsmöglichkeiten, Verknüpfungspunkte
und die angewandte Methodik für die Stromtrasse Suedlink zischen Wilster
und Grafenrheinfeld (Bayern) informieren. Doch im Mittelpunkt stand oft
nur ein Thema: In welcher Entfernung führt die Trasse bei mir vorbei
und gibt es eine Alternative ? Doch trotz aller Kritik, „der Netzausbau
und Suedlink wurden bisher eigentlich nie wirklich in Frage gestellt“,
berichtet Thomas Wagner, bei Tennet als Referent für Bürgerbeteiligung
zuständig.


Der Auftakt in Horst sei eine von insgesamt 20
Informationsveranstaltungen, mit denen der Netzbetreiber das Projekt,
mit dem der Strom aus regenerativer Energie vom Norden in den Süden
transportiert werden soll, direkt zu den Bürgern trägt. Und die sollen
sich möglichst intensiv beteiligen. „Für uns ist es wichtig, dass wir
wohnortnah informieren und den Dialog suchen“, so Wagner. Und dafür sei
genau jetzt der richtige Zeitpunkt. Vor den formalen
Genehmigungsverfahren sei wirklich noch Mitarbeit und Mitsprache
möglich, beteuert der Tennet-Sprecher. Das
umfasse Umweltschützer, die auf den Bestand seltener Tier- oder
Pflanzenarten hinweisen. Aber auch der einzelne Bürger könne melden,
wenn er der Meinung sei, die Trasse laufe zu nah bei ihm vor der Haustür
vorbei. „Uns ist wichtig, dass wir erfahren, wo beispielsweise der
Rotmilan vorkommt. Das erspart uns später aufwändige Untersuchungen und
Gutachten.“


Auch die Verschwenkung der Trasse um ein bestehendes Areal sei
durchaus noch möglich. „Wir haben zum Teil kleinere Einzelgehöfte noch
nicht berücksichtigt“, sagt Thomas Wagner. Bei einer Streckenlänge von
rund 800 Kilometern komme es auf die eine oder andere Verschwenkung von
wenigen 100 Metern nicht an, wenn sie wirklich sinnvoll sei. Zumal sich
die Trasse zurzeit noch in der ersten Grobplanung befinde. Ein etwa 1000
Meter breiter Korridor zeigt bisher, auf welchem Weg 2022 der Strom in
den Süden fließen soll. Vorrangig wurden bei der Planung bestehende
Leitungstrassen und Autobahnen berücksichtigt.


Gerade das ist aber beispielsweise Stefan Lange ein Dorn im Auge. Der
Gemeindevertreter aus Horst hat seine eigene Idee, wo Suedlink
verlaufen sollte – und erntet am Tisch, auf dem die Karten mit der
Planung ausliegen, zustimmendes Nicken. Dort zeichnet er mit einem
rosafarbenen Textmarker seine Variante ein: Elbquerung bei Brokdorf,
direkt nach Niedersachsen und dann mit einem kleinen West-Schwenk
ab in Richtung Süden. „Bisher spielt der Bündelungsgedanke eine
wichtige Rolle bei der Planung. Grund: Die Belastung für die Bürger so
gering wie möglich halten“, erklärt Lange. So aber würden genau die
Menschen noch zusätzlich belastet, die ohnehin bereits die Strommasten
vor der Tür hätten. „Das wäre so, wie wenn man dir eine Autobahn vor die
Tür setzt, weil da ja sowieso schon die Kreisstraße verläuft.“


Hans-Hermann Magens aus Raa-Besenbek
hat ein konkretes Anliegen. Die Trasse führt direkt am Windpark in der
Gemeinde vorbei. „Mich würde interessierten, wie sich Tennet das
vorstellt, ob sich das vereinbaren lässt.“ Als Geschäftsführer des
Windparks ist das sein drängendstes Problem. Als Landbesitzer würde er
sich allerdings eine andere Trasse, weiter entfernt, wünschen. „Aber
hinter der Energiewende stehen wir alle, also muss die Stromtrasse ja
sein“, stellt Magens klar.


Für die Einwände der Bürger lagen viele Zettel aus – am Ende der
Veranstaltung waren es deutlich weniger. Auch Stefan Lange und Hans-Hermann
Magens haben ihre Bedenken zu Papier gebracht. Ob sie damit auf offene
Ohren trafen, wird sich zeigen. Tennet jedenfalls will weiter auf
möglichst viel Transparenz setzen. „Wenn die Planer die Anregungen aus
den Infoveranstaltungen ausgewertet haben, kommen wir wieder“,
verspricht Thomas Wagner. Dann sollen die Bürger in weiteren
Veranstaltungen informiert werden. 2018 soll der erste Spatenstich
erfolgen, zuvor muss das offizielle Genehmigungsverfahren auf den Weg
gebracht werden. Bis dahin haben die Bürger Mitspracherecht.
Sönke Rother

Bürger können sich auch weiterhin mit Anregungen und Ideen per E-Mail an die Projektplaner wenden:







Suedlink in Zahlen 
Die
Stromleitung Suedlink soll 2022 in Betrieb genommen werden und rund
vier Gigawatt Strom befördern – etwa so viel wie drei große
Atomkraftwerke liefern. Die Baukosten sollen sich im unteren
einstelligen Milliardenbereich bewegen. Die Trasse von Wilster bis
Grafenrheinfeld wird etwa 800 Kilometer lang sein.






[editiert: 25.03.14, 23:15 von Claudia]
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