Dithmarscher wollen kein Fracking
Heide/ala
Fracking wollen die Dithmarscher nicht haben. Die Mitglieder des
Agrar- und Umweltausschusses des Kreises verabschiedeten einstimmig eine
Resolution, um dem Land damit ihre Meinung noch mal ganz klar zu
verdeutlichen. Die endgültige Entscheidung trifft zwar der Kreistag. Ein
Zweifel an der Unterstützung besteht aber nicht.
Das stark kritisierte Verfahren zur Förderung von Öl oder Gas ist als
Umweltverschmutzer gebrandmarkt. Vor allem Bilder von verseuchten
Landschaften aus den USA, wo Fracking zum Alltag gehört, führten in
Deutschland zur Abschreckung. Dennoch: Einige Unternehmen strecken
bereits ihre Fühler aus und haben eine Erlaubnis zur Aufsuchung von
Kohlenwasserstoffen beantragt – auch in Dithmarschen. Das kanadische
Unternehmen PRD Energy GmbH will in den kommenden fünf Jahren große
Teile des Kreisgebietes erkunden. Das Problem: Das geplante
Aufsuchungsgebiet Ostrohe überdeckt alle drei Wasserschutzgebiete in
Dithmarschen (Süderholm, Linden, Odderade) mit großen Flächenanteilen.
Bohrungen wird es vorerst zwar nicht geben. Dafür ist eine
Betriebserlaubnis notwendig. Zuerst steht das Sammeln von Daten auf dem
Programm, die darüber Aufschluss geben sollen, ob eine Förderung
wirtschaftlich sinnvoll ist. Auch wenn Fracking nach Aussage von PRD
keine Priorität hat, sind die Kommunalpolitiker in Alarmbereitschaft.
Der Einsatz der Fracking
-Technologie wird vor
dem Hintergrund einer fehlenden wissenschaftlich fundierten Bestätigung
der Unbedenklichkeit komplett abgelehnt. Die Entscheidung über den
Einsatz treffen allerdings nicht die Dithmarscher. Die wird auf
Bundesebene getroffen. Fracking wird nach Bergbaurecht geregelt, und
damit wird sogar dem Land die Macht der Entscheidung aus den Händen
genommen. Der Kreis fordert in der Resolution jedoch, dass das Land sich
über eine Bundesratsinitiative für ein gesetzliches Verbot des
Einsatzes der Fracking
-Technologie einsetzt.
Der Kreistag befasst sich mit der Resolution Donnerstag, 27. März, 17 Uhr, im Kreishaus.