WZ vom 29.03.2014:
Russischer Oligarch kauft RWE Dea
Essen/Friedrichskoog /dpa
Der Energiekonzern RWE hat seine Hamburger Öl- und Gasfördertochter RWE Dea an die LetterOne-Gruppe
des russischen Oligarchen Michail Fridman verkauft. Der Vertrag sei
gestern unterzeichnet worden, teilte RWE mit. Der Unternehmenswert von
RWE Dea liege bei rund 5,1 Milliarden Euro. Darin enthalten seien 600
Millionen Euro an Verbindlichkeiten, die der Käufer übernehme. Der RWE-Aufsichtsrat
und Behörden in verschiedenen Ländern müssten der Übernahme noch
zustimmen, hieß es. Die Transaktion solle noch in diesem Jahr
abgeschlossen werden. RWE Dea betreibt mit der Bohrinsel Mittelplate im
Wattenmeer vor Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen) das größte Ölfeld
Deutschlands. RWE-Chef Peter Terium sprach von
einer sehr guten Lösung: „Wir haben den Investor als verlässlichen
Partner kennengelernt, und ich freue mich sehr, dass er die Dea als
Plattform für die künftigen Öl- und Gasaktivitäten seiner Gruppe
ausbauen will.“ Fridman erklärte als Vorstandsvorsitzender von
LetterOne: „Als verantwortungsvoller Investor wollen wir internationales
Wachstum fördern und so die Leistungsfähigkeit von Dea stärken. Dafür
setzen wir auf die Kernkompetenzen der Dea, einschließlich ihres
deutschen Unternehmenssitzes.“
Vorstand und Betriebsrat von RWE Dea begrüßten die Entwicklung nach
Angaben von Vorstandschef Thomas Rappuhn ebenfalls. Sie seien über die
Pläne sehr erfreut. In der Politik hatte es Kritik an den Verkaufsplänen
gegeben. Unter anderem hatten sich Vertreter der Union vor dem
Hintergrund des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine skeptisch zu
dem Deal geäußert.