Ganz Wewelsfleth könnte Kindersandspielkiste sein
Auswertung des Krebsregisters und Ergebnisse der Bodenuntersuchungen werden öffentlich vorgestellt
Wewelsfleth
Die Auswertung des Krebsregisters bis 2012 und die Ergebnisse der
Bodenuntersuchungen in Wewelsfleth liegen vor – und weisen keinerlei
Auffälligkeiten auf. Sie werden in einer Einwohnerversammlung am
Donnerstag, 15. Mai, um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle vorgestellt.
Erläutert werden die Ergebnisse von Dr. Birger Heinzow vom Landesamt für
soziale Dienste, Matthias Gieke vom LLUR (Landesamt für Landwirtschaft,
Umwelt und ländliche Räume) sowie Joachim Wiese vom Umweltamt des
Kreises Steinburg. „Alle Bürger sind eingeladen, dort teilzunehmen und
den Fachleuten ihre Fragen zu stellen“, betont Bürgermeister Delf
Bolten.
In der Vergangenheit machte Wewelsfleth sogar international
Schlagzeilen wegen signifikant hoher Krebsraten insbesondere im Jahr
2007. „In England und in den USA war vom Todesdorf die Rede“, so Delf
Bolten. „Das hat unserem Dorf nicht gutgetan.“ Der Gemeinderat um
Boltens Amtsvorgänger Ingo Karstens wollte Gewissheit haben. „Wir haben
im Sozialministerium diskutiert, woran das liegen könnte.“
Probeuntersuchungen wurden eingeleitet. Insgesamt neun Bodenproben nahm
eine Gruppe Wewelsflether mit Ingo Karstens an der Spitze – „nicht nach
dem Zufallsprinzip, sondern nach bestimmten Kriterien“, so Bolten.
Beispielsweise auf einer Fläche, auf der sich früher mal eine
Dorfmüllkippe befand. „Es waren Grundstücke von Dammducht über
Deichrandgebiete bis Humsterdorf und Uhrendorf. Lang ist die Liste der
Schadstoffe, auf die die Proben untersucht wurden. „Auch die Liste wird
erklärt werden.“ Bolten fügt erleichtert hinzu: Dr. Filipinski, Leiter
des Untersuchungsteams, habe gesagt, dass man angesichts der
Untersuchungsergebnisse ganz Wewelsfleth zu einer Kindersandspielkiste
machen könnte. Untersucht wurde übrigens sowohl in landeseigenen als
auch in externen Labors.
Ebenso erläutert wird das Krebsregister, wonach die Krebsrate
Wewelsfleths nach 2007 stetig abgenommen habe, seit 2011 im „normalen“
Bereich liege und danach sogar unter den Landesdurchschnitt gesunken
sei. Und, so Bolten: „Gerade die Krebserkrankungen, die auf Belastungen
durch ein Kernkraftwerk zurückzuführen wären, haben wir in Wewelsfleth
nicht.“ Bürgermeister Bolten hofft, dass die Wewelsflether mit diesem
Ergebnis jetzt auch zur Ruhe kommen. Ilke Rosenburg