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Fracking stößt auf breite Ablehnung. WZ vom 01.11.2014

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 02.11.14, 23:41  Betreff: Fracking stößt auf breite Ablehnung. WZ vom 01.11.2014  drucken  weiterempfehlen

Fracking stößt auf breite Ablehnung

Heide /ala


Die Dithmarscher Bundestagsabgeordneten wollen sich dafür einsetzen, dass Fracking keine Option ist. Dies betonten sie unisono im Agrar- und Umweltausschuss des Kreises. Ob ihnen dies gelingt, ist fraglich.

Das aktuelle Eckpunktepapier von Bundeswirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ist schwammig. So sollen Fracking-Vorhaben zur Gasförderung aus Schiefer- und Kohleflözgestein oberhalb von 3000 Metern durch das Wasserhaushaltsgesetz verboten werden. Die Grenze erschließt sich Dr. Andreas Wasieleswski nicht. Der stellvertretende Leiter der Abteilung Energie, Klima- und Ressourcenschutz im Energiewendeministerium des Landes betonte im Ausschuss zudem, dass sich das Verbot nicht auf die Ölförderung bezieht. Wasieleswski machte deutlich, dass Schleswig-Holstein über eine Länderklausel Fracking verhindern will, sollte es zu gesetzlichen Möglichkeiten für den Einsatz der umstrittenen Fördermethode kommen. Ein Dorn im Auge ist ihm auch die Geheimniskrämerei des zuständigen Bergbauamtes bei der Vergabe der Konzessionen. „Die Öffentlichkeit wird dabei völlig ausgeschlossen.“

Und es gibt einen weiteren kritischen Punkt: „Konventionelles Fracking, wie es das in Niedersachsen bereits gibt, wird weiterhin bleiben“, machte Bundestagsabgeordneter Matthias Ilgen (SPD) deutlich. Doch die Unterschiede zum „unkonventionellen“ Fracking sind fließend. „Es ist ein Kompromiss“, gesteht der Sozialdemokrat.

Ilgen ist überzeugt, dass sich ein komplettes Verbot nicht durchsetzen lässt. Eine Mehrheit im Bundestag ist dafür eher unwahrscheinlich. Denn vor allem Niedersachsen hat großes Interesse daran, Fracking auch weiterhin zu genehmigen. Bereits seit Jahrzehnten wird unkonventionelles Fracking in dem Flächenland durchgeführt. Auch von RWE-Dea.

Fracking bezeichnet eine Fördermethode, um unter anderem Erdgas aus Schiefergestein zu gewinnen. Sie ist wegen des Einsatzes von Chemikalien und der daraus resultierenden bisher nicht geklärten Folgen für die Umwelt bei Naturschützern umstritten. Einen Hoffnungsschimmer für Fracking-Gegner im Land bot Dr. Michael Zettlitzer, zuständig für Gesundheit, Umweltschutz und Sicherheit bei RWE-Dea. Zwar hat das Energieunternehmen aus Hamburg auch Claims in Schleswig-Holstein abgesteckt. Fracking soll aber nicht eingesetzt werden. Aus Sicht von RWE-Dea ist dies wirtschaftlich nicht sinnvoll. „Das Thema Fracking ist für Schleswig-Holstein nicht relevant“, machte Zettlitzer deutlich. Anders in Niedersachsen. 40 Mal sei dort gefrackt worden, erklärt er. Ohne Gefährdung der Umwelt.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen legen die Hamburger auch die verwendeten chemischen Zusatzstoffe offen. Frackflüssigkeit sei weder giftig noch umweltgefährdend, so Zettlitzer, der jeden einzelnen der verwendeten Stoffe im Ausschuss erläuterte. „In Deutschland wurden in 50 Jahren keine Schäden durch Fracking bekannt, beziehungsweise nachgewiesen.“
Ingbert Liebing (CDU) will seine Position als Bundestagsabgeordneter dafür nutzen, dass Fracking in seinem Wahlkreis nicht eingesetzt wird. Aufgrund der befürchteten Schäden der Umwelt und weil es keine wirkliche Alternative ist. Nach bisherigen Erkenntnissen würde die heimische Gasförderung lediglich um 13 Jahre verlängert, wenn alle bisher bekannten Quellen mittels Fracking ausgeschöpft werden. Wirtschaftlich sei dies in Liebings Augen jedoch eher fragwürdig, da Gas zurzeit preislich auf einem Tiefpunkt sei. Was auch an den USA liege, die Gas massiv über Fracking förderten und damit den Preis in den Keller trieben.



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