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Grüne warnen vor der Ausrichtung auf Kohlekraft. WZ vom 27.08.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 28.08.10, 23:45  Betreff: Grüne warnen vor der Ausrichtung auf Kohlekraft. WZ vom 27.08.2010  drucken  weiterempfehlen

„Brunsbüttel könnte in die Falle laufen“

Grüne warnen vor der Ausrichtung auf
Kohlekraft / Zukunftsperspektive liegt nach Ansicht von
Spitzenpolitikern in der Windenergie

Brunsbüttel

Vom Chemiestandort soll sich Schleswig-Holsteins
größtes zusammenhängendes Industriegebiet zum Energiestandort
entwickeln. Doch die Grünen sehen Brunsbüttels Zukunft im Bereich der
Windenergie. Allerdings warnen die Grünen-Bundestagsabgeordnete
Bärbel Höhn und ihr Kieler Landtagskollege Bernd Voß, dass die Stadt
auf dem besten Wege sei, hierfür den Einstieg zu verschlafen.


„Ohne Kohle und Atom – Zukunftsstandort Brunsbüttel“ lautete das
Thema einer Diskussion der beiden Politiker im mit rund 80 Zuhörern gut
besuchten Saal des Torhauses. Bevor Höhn und Voß dort am Mittwochabend
ihre Thesen vertraten, hatten sie das Gespräch mit den
Wirtschaftsförderern der Egeb gesucht.


Deren Chef Dr. Hans-Jürgen Hett bestätigte,
dass daran gearbeitet werden, Windindustrie in die Schleusenstadt zu
holen. So wird hinter den Kulissen seit langem am entsprechend
ausgerichteten Ausbau des Hafens gestrickt. Der Umschlag von
Anlagenteilen für Offshore-Windkraft ist im
Elbehafen gut angelaufen. „Die Produktion von Windkraftanlagen hätten
wir auch gerne hier gehabt“, gab Hett zu. Doch der Investor entschied
sich anders. Cuxhaven und Bremerhaven sind die Konkurrenten
Brunsbüttels. Die hätten, so Bärbel Höhn, inzwischen die Nase vorn.


Ein Grund ist für sie die Fokussierung auf Kohlekraft. Mit Getec,
Südweststrom und GdF Suez gebe es drei Investoren, die milliardenschwere
Vorhaben in der Schleusenstadt planen. Diese Kraftwerke seien aber
abhängig von der bundespolitischen Entscheidung über die Laufzeiten von
Atomkraftwerken.


So lange es dazu keinen Beschluss gebe, verharren die Kohle-Investoren
abwartend. Folge: Flächen im Brunsbütteler Industriegebiet würden auf
unbestimmte Zeit blockiert. Nebenher entwickelten sich die
Betriebskosten für Steinkohlekraftwerke kontinuierlich nach oben – am
Ende gebe es womöglich weder das Kernkraftwerk noch auch nur einen der
Kohlemeiler. „Brunsbüttel könnte in die Falle laufen“, so Höhn.
Stattdessen liege in der Ausrichtung auf Windkraft die industrielle
Zukunft. Die beschere der Stadt nicht nur mehr Arbeitsplätze, sie sei
auch der kommende Energielieferant.


Erst vor wenigen Tagen hatte Bernd Voß kritisiert, dass das Land in
seiner Planung zu stark auf Kohlekraft setze und damit die Entwicklung
des Brunsbütteler Elbehafens blockiere. Ohnehin fehle ein vernünftiges
landesweites Hafenkonzept.


Den Vorwurf, die Schleusenstadt habe die Chancen, die sich durch Offshore-Windkraft
bieten, verschlafen, mochte Jens Wrede (Egeb) nicht gelten lassen.
Darum kümmerten sich die Wirtschaftsförderer durchaus. Allerdings räumte
er ein: „Investoren finden hier nur freie Flächen, aber keine Piers.“
Über den Bau einer Schwerlastpier, die nicht allein für den Umschlag von
Windkraftanlagen genutzt werden könne, gibt es Pläne. Aber noch ist
über die Hafenerweiterung nichts entscheiden.


Bärbel Höhn betonte, dass die Grünen mit ihrer Idee nicht
Industriefreundlich eingestellt seien: „Es geht darum, die falschen
Industrieanlagen zu verhindern und dafür zu sorgen, dass die richtigen
kommen.“


Ralf Pöschus







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