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Grünes Licht für Windkraftprototypen. WZ vom 10.04.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 11.04.10, 19:37  Betreff: Grünes Licht für Windkraftprototypen. WZ vom 10.04.2010  drucken  weiterempfehlen

Grünes Licht für Windkraft-Prototypen

St. Michaelisdonn /spi

Die Gemeinde hat die Weichen für das „Pilotprojekt Holztower für
Windkraftanlagen“ gestellt. Damit die Firma Timber Tower die drei
geplanten Windkraftanlagen errichten kann, muss der Flächennutzungsplan
der Gemeinde geändert werden sowie der neue Bebauungsplan 39 aufgestellt
werden. Der Bauausschuss stimmte mit sechs Ja- und zwei Gegenstimmen
für das Projekt.


Bei den speziellen Windkraftanlagen handelt es sich um drei Anlagen
mit einer Höhe von 135 Metern. Da der Standort in unmittelbarer Nähe zum
Forst Christianslust nicht zu den Windeignungsflächen zählt, muss das
Projekt als Zielabweichungsverfahren beantragt werden. Die Firma Timber
Tower aus Hannover möchte die neuen Anlagen auf dem Donn testen.


Die Prototypen haben achteckige Türme, die aus verleimten Holztafeln
bestehen. Der Transport dieser 15 Meter langen, drei Meter breiten und
30 Zentimeter dicken Tafeln ist nicht so aufwändig wie bei herkömmlichen
Anlagen. Diese können nur mit Schwertransportern an den Standort
transportiert werden, für die Holztafeln reichen Tieflader. Die
Holztürme werden nach dem Aufbau mit Folie ummantelt, Rotoren und
Gondeln müssen aber konventionell auf Metalllagern befestigt werden.


Ausschussmitglied Torsten Johnson fragte, ob der Standort denn
glücklich gewählt sei: „Im westlichen Ortsgebiet haben wir die
Windkraftanlagen, der östliche Ortsteil ist doch ein touristisch
attraktives Gebiet, da können die Anlagen das Landschaftsbild stören.“
Peter Claussen widersprach: „So landschaftlich attraktiv ist es da doch
gar nicht.“ Die Gemeinde solle die Chance, durch das
Zielabweichungsverfahren neue Anlagen zu ermöglichen, nutzen.


Ausschussvorsitzender Michael Siebert dagegen unterstützte Johnsons
Einwand: „Der Blick vom Flug- und Golfplatz ist für Spaziergänger
derzeit unbelastet durch Windkraftanlagen. Sollte das nicht auch so
bleiben?“ Zudem habe er sich mit Experten des Kreises unterhalten, die
sich auch gegen Standorte auf der Geest ausgesprochen hätten. Thies
Buhmann wies auf die Besonderheit des Projektes hin: „Es sind doch keine
dauerhaften Anlagen.“ Die Firma Timber Tower wolle hier lediglich
Messdaten sammeln, da die hölzernen Türme auch für Offshore-Anlagen geplant seien.


Holger Jürgens klärte auf: „Die Firma ist an uns herangetreten, weil wir
ein Ort mit Energiekonzept sind.“ Zudem herrschten gute
Windverhältnisse, besser als im Bereich des Firmensitzes von Timber
Tower. Aus Jürgens’ Sicht ist die Firma ein Glücksfall – sie werde einen
Beitrag zum geplanten Bioenergiedorf in St. Michel leisten. Zudem
betonte Bürgermeister Volker Nielsen, die Kosten für die F-Plan Änderung und die Aufstellung des B-Planes 39 übernehme der Investor.




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