Westküstenhäfen tun sich zusammen
Neun Hafenstandorte vereinbaren eine enge Zusammenarbeit für Offshore-Windparks / Die Arbeit an gemeinsamem Hafenkonzept hat begonnen
Brunsbüttel /sh:z
Die Hafenstandorte Büsum, Brunsbüttel, Dagebüll, Helgoland, Husum,
Rendsburg, Wyk/Föhr, sowie Hörnum und List haben eine enge
Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt „Offshore Windpark Logistik“
vereinbart. Mit dieser Kooperation sollen die Potenziale des
Bundeslandes Schleswig-Holstein mit seinen
Hafenstandorten für die Windparks in der Nordsee gebündelt werden. Mit
„alpha ventus“ ging im Frühjahr der erste deutsche Offshore-Windpark
vor der Küste Borkums ans Netz. Es wird nicht der letzte sein, denn
alleine für die deutsche Nordsee sind bereits 23 neue Windparks
genehmigt worden und Anträge für 69 weitere Windparks liegen vor.
Mit einer Gesamtleistung von 6,5 Gigawatt werden die rund 10.000
Offshore Windenergieanlagen in 92 Windparks ihren Beitrag zur
umweltfreundlichen Energiegewinnung leisten. Eine fein abgestimmte
logistische Kette ist erforderlich, um die Installation, den Betrieb und
die Wartung der Offshore-Windparks durchführen
zu können. Als wichtiges Glied der Kette müssen sich auch die Seehäfen
auf die zukünftigen Aufgaben einstellen. Neben dem Umschlag der
Komponenten werden die Häfen auch weitere Funktionen erfüllen müssen,
wie beispielsweise die Lagerung und Zwischenpufferung sowie die
Vorinstallation und Verladung von Komponenten. Dafür müssen Flächen
geschaffen und Hafenstrukturen erweitert werden.
Vertreter der Hafengesellschaften erstellen derzeit ein „Hafenkonzept
Westküstenhäfen“. „Die Vernetzung von Hafenstandorten ist eine
Grundvoraussetzung für erfolgreiche Serviceleistungen für Offshore
Windparks. Diese Vernetzung wird durch die Hafenkooperation in Schleswig-Holstein
gewährleistet“, erläutert Frank Schnabel, Geschäftsführer der
Brunsbüttel Ports GmbH und einer der Initiatoren der Hafenkooperation.
„Das Konzept wird von der Praxis für die Praxis entworfen“, erläutert
Schnabel weiter. „Unternehmen der Offshore-Windbranche sollen schnell den Mehrwert der Hafenkooperation Westküste in Schleswig-Holstein
erkennen. Durch die Zusammenarbeit soll den Kunden, Vertretern der
Branche, öffentlichen Vertretern und der Politik das Potenzial der
Westküstenhäfen in Schleswig-Holstein
verdeutlicht werden. “ Die Mitinitiatoren der Initiative sehen in der
Zusammenarbeit eine große Chance für die Hafenstandorte und auch für das
gesamte Bundesland Schleswig-Holstein.
Vertreter aus allen anderen Nordseehäfen, Standortverwaltungen, Kreisen,
IHK und Wirtschaftsförderung unterstützen die Zusammenarbeit und wollen
sich aktiv in die Gestaltung und Umsetzung des Hafenkonzeptes und der
Vermarktung einbringen. Auch die IHK Flensburg unterstützt die
Initiative. Hauptgeschäftsführer Peter Michael Stein sieht in den
aufgezeigten Möglichkeiten große Chancen für eine wirtschaftliche
Belebung der Westküste Schleswig-Holsteins. „Wir
begrüßen diese Initiative und sind davon überzeugt, dass eine
Kooperation der Westküstenhäfen die beste Möglichkeit bietet, Ideen zum
Vorteil der gesamten Region umzusetzen“, betont Stein, „die IHK
Flensburg wird die Arbeit der Hafenkooperation gern und intensiv
unterstützen“.