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Wieder Erdölsuche in Dithmarschen. WZ vom 08.09.2014

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 09.09.14, 00:14  Betreff: Wieder Erdölsuche in Dithmarschen. WZ vom 08.09.2014  drucken  weiterempfehlen



Wieder Erdölsuche in Dithmarschen

Untersuchungen bei Heide haben begonnen / Schon im 18. Jahrhundert erste Funde

Ostrohe

Ein Bauer stieß 1856 bei einer Brunnenbohrung in der Nähe von
Hemmingstedt auf ölhaltigen Sand – der Anfang der Erdölförderung in
Dithmarschen und die Grundlage der heutigen Raffinerie, in der unter
anderem das „schwarze Gold“ von der Nordsee-Plattform
„Mittelplate“ verarbeitet wird. Die Vorräte dieser Lagerstätte vor der
Dithmarscher Küste sollen mehr als 100 Millionen Tonnen groß sein, ein
Viertel ist bereits gefördert. Die Ölgewinnung an Land ist dagegen in
Dithmarschen längst Geschichte. Doch dies könnte sich ändern, denn ein
kanadisches Unternehmen vermutet noch riesige Vorkommen rund um Heide.


Vor gut einem Jahr erhielt die PRD Energy GmbH vom Bergamt eine
„Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen“ in Ostrohe bei Heide.
Gebohrt wird aber noch lange nicht. „Dafür ist eine Betriebserlaubnis
notwendig“, erklärt Adrian Riemer, Geologe bei der kanadischen
Explorations- und Produktionsgesellschaft, die seit 2008 einen
Firmensitz in Berlin hat. Bevor diese Erlaubnis vom Bergamt erteilt
werde, seien zudem Gespräche mit den Verantwortlichen und den Menschen
vor Ort Voraussetzung.


„PRD Energy operiert in Deutschland aufgrund vieler unterschiedlicher
Gründe, die Wichtigsten davon sind das große Förderpotential in den
deutschen Erdölprovinzen, der wachsende Energiemarkt, politische
Stabilität und eine gute Infrastruktur“, erklärt Geschäftsführer Mark
Hornett, der sich allein in Schleswig-Holstein vier Lizenzgebiete und weitere in Niedersachsen und Bayern gesichert hat.


Bisher steht die Datensammlung für potenzielle Lagerstätten in
Dithmarschen im Vordergrund. Eine mühselige Arbeit, da es nur sehr alte
Informationen von dem Gebiet gibt. Dabei ist Ölförderung an dieser
Stelle nicht neu. Riemer ist auf Informationen gestoßen, wonach die
Menschen im 18. und 19. Jahrhundert in dem Gebiet nach Öl „geschürft“
haben und das zähflüssige Material in Behältern an die Oberfläche
holten.


Wie Riemer erklärt, sind Erdölvorkommen keine riesigen,
unterirdischen Seen, sondern eher poröse Gesteinsschichten, die
sozusagen wie ein Schwamm mit Erdöl vollgesogen sind. Um den wertvollen
Rohstoff aus dem Gestein zu holen, wollen die Kanadier modernste
Technologien einsetzen. Mit einer horizontalen Bohrung, wie sie auch bei
der Bohrinsel Mittelplate eingesetzt wird, sollen die verborgenen
Ölvorkommen gewonnen werden. Rund 2000 Meter tief geht es in das
Gestein, bevor der Bohrer abgewinkelt wird und den Lagerstätten folgt.
„Dadurch können höhere Förderraten erzielt werden“, so Riemer. Ob das
„schwarze Gold“ überhaupt in dem Lizenzgebiet zu finden ist, weiß der
Geologe noch nicht. Die Voraussetzungen sind allerdings gegeben. „Wir
sehen Potential.“


Im Rahmen einer Kooperation mit einem Forschungsinstitut wird zuerst
die tektonische Entwicklung nachvollzogen. „Auf diese Weise soll
herausgefunden werden, ob organisches Material zu Öl umgewandelt wurde“,
erklärt der Geologe. Voraussichtlich im kommenden Jahr steht das
Ergebnis fest. Erst dann werden die nächsten Schritte eingeleitet. Dazu
gehört auch die Seismik, um den Untergrund abzubilden.


Das im Land auf Ablehnung stoßende Fracking wird laut Riemer nicht
eingesetzt, zumal die geologischen Voraussetzungen gar nicht gegeben
sind. Die umstrittene Förderung von Gas und Öl unter Einsatz
hochgiftiger Chemikalien wird vor allem bei Schiefergestein eingesetzt,
was in Dithmarschen nicht vorkommt. Riemer: „Hier werden eher
konventionelle Bohrungen angewendet.“


Angela Schmid






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