NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU
Gute Perspektiven für Stadtwerke
Sieht in der Schleusenstadt und der näheren Umgebung großes Kundenpotenzial: Stadtwerkechef Andreas Wulff. Foto: rother
Der Trend ist deutlich erkennbar, davon ist Andreas Wulff überzeugt. Und der neue Geschäftsführer, seit 1. Juli im Amt, will mit den Stadtwerken Brunsbüttel genau diesen Weg beschreiten: "Die kommunalen Energieversorger sind wieder im Kommen." Seit zehn Jahren sei der Strommarkt in Bewegung - und das nicht nur wegen der Energiewende weg von Atom- hin zum Ökostrom. "Der Markt ist hart umkämpft." Immer mehr Kunden kehrten den großen Anbietern den Rücken und "wechseln nach Hause" - nicht ohne Grund ist genau das die Werbebotschaft der Stadtwerke in Brunsbüttel.
Zurzeit hat das Unternehmen etwa 400 Strom- und 160 Gaskunden, die eines der drei Angebote beziehen. Doch nach oben sieht Wulff noch "reichlich Luft". Neben dem normalen "Schleusen Strom" gibt es auch einen Tarif aus 100 Prozent regenerativen Quellen, "Schleusen Strom:Klima", und "Schleusen Gas". Klar ist dem neuen Stadtwerkechef allerdings, dass man sich nicht über den Preis definieren kann. "Wir wollen als sicherer und zuverlässiger Energieversorger vor Ort auftreten", sagt der 31-Jährige, der vier Jahre lang als Controller bei den Stadtwerken Eckernförde und zuletzt als kaufmännischer Leiter bei den Versorgungsbetrieben Kronshagen tätig war. "Die Kunden können zu uns kommen, haben feste Ansprechpartner, die sie im besten Fall sogar schon kennen. Auch meine Tür wird immer offen stehen, ich höre mir auch die Probleme an." Große Anbieter seien anonym. "Wir sind vor Ort, wir haben ein Gesicht und ich möchte künftig gern das Gesicht der Stadtwerke sein", versichert Wulff, der hinzufügt, dass sein Team aber mindestens genauso wichtig sei.
Zurzeit hat Andreas Wulff allerdings erst einmal andere Baustellen. Nachdem zum Jahresbeginn das Gasnetz abgekoppelt und seither eigenständig betrieben wird, ist jetzt das Stromnetz an der Reihe. "Das hat momentan oberste Priorität." In einem ersten Schritt wurden bereits Transformatoren aufgestellt, zudem muss eine neue, zusätzliche Leitung unter den Nord-Ostsee-Kanal gelegt werden. Schließlich werden auch alle Abrechnungs- und Versorgungsaktivitäten von den Stadtwerken Brunsbüttel übernommen. "Zum 1. Januar 2012 muss das über die Bühne sein, und dann können wir erst eine Bilanz ziehen", sagt Wulff. Denn was die Netztrennung von der Eon letztlich kosten wird, könne noch gar nicht genau beziffert werden.
Und dann kann sich der Stadtwerkechef auch verstärkt der Neukundenwerbung widmen. Bisher war es so, dass man da war und gewartet hat, wer kommt. "Das soll anders werden. Wir wollen potenzielle Kunden aktiv ansprechen." Genug Potenzial sei vorhanden: Denn in der Schleusenstadt gebe es rund 7000 Strom- und 3500 Gaszähler. Auch bei den gewerblichen Kunden will sich Andreas Wulff vorstellen und verstärkt für Schleusen-Energie werben. Dabei setzt er auch auf die Heimatverbundenheit. Die Stadtwerke sind zu 100 Prozent eine kommunale Tochter. Künftige Gewinne kommen direkt der Stadt zugute. Und angesichts der ersten Pleiten großer Unternehmen zieht der 31-Jährige noch einen Trumpf der kommunalen Energieversorger: "Wir können nicht pleite gehen wie es beispielsweise gerade Teldafax ergangen ist."
Zurzeit sucht Andreas Wulff in Brunsbüttel eine Bleibe. Er hat sich ein Zimmer genommen, "aber das ist ja keine Dauerlösung. Ich fühle mich hier sehr wohl und möchte auch hier vor Ort leben." Zumal viel Arbeit auf den neuen Geschäftsführer der Stadtwerke Brunsbüttel wartet, die anfangs sicherlich nicht immer einen geregelten Feierabend zulässt.
Die Energieangebote der Stadtwerke Brunsbüttel sind in folgenden Postleitzahlenbereichen verfügbar: 25541, 25572, 25693, 25709, 25712, 25715, 25724.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.stadtwerke-brunsbuettel.de und per Telefon, 04852/391214.
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