HAMMELBURG, 09.07.2008
Hans-Josef Fell: „Die Kohle war falsches Investment“
Fell lobt Entscheidung der Stadtwerke
„Eine wertvolle Entscheidung“, kommentiert Bundestagsabgeordneter Hans-Josef Fell (Bündnis 90/Grüne) den Beschluss des Aufsichtsrates der Hammelburger Stadtwerke, sich nicht an dem Bau des Kohlekraftwerkes in Brunsbüttel zu beteiligen. Jetzt könnten sich die Stadtwerke voll in die Produktion regenerativer Energien stürzen, so der Sprecher für Energie- und Technologiepolitik seiner Bundestagsfraktion. Wenn sich die Stadtwerke anstrengen würden, könnten sie bereits Ende des Jahres mit den ersten Investitionen beginnen. Ausreichend regionale Investoren stünden in Aussicht, denkt Fell.
Mit einem Mix aus Wind, Hackschnitzel und Biogas könnte die Stadt dank ihrer Fläche mehr Strom produzieren, als sie selbst braucht und noch in die Ballungsräume exportieren. Eine Voraussetzung sei das Vorantreiben von Speichertechniken, wie zum Beispiel Druckluft. Auch Biogas sei ja ein Speicher zur Stromerzeugung.
Es sei der richtige Weg von Südweststrom gewesen, viele Investoren zur Stromerzeugung zu bündeln, sagt Fell: „Die Kohle war aber das falsche Investment.“ Schon jetzt schlage der Kohlepreis alle Erwartungen, weil der Welt auch dieser Rohstoff ausgehen. Aktuell habe China deshalb 58 Kohlekraftwerke geschlossen.
Neben den Stadtwerken Hammelburg hätten sich auch die Stadtwerke Schussental und Konstanz als Südweststromgesellschafter gegen die Beteiligung in Brunsbüttel ausgesprochen, Tübingen stelle seine Beteiligung in Frage. Zuvor hatten bereits Stadtwerke wie München und Bremen ihre Kohlekraftwerkspläne beendet. „Damit lösen sich die Kohleinvestitionen in Deutschland immer mehr in heiße Luft auf“, folgert Fell.