Stadtwerke Hammelburg wollen sich nicht am Kohlekraftwerk Brunsbüttel beteiligen
Hans-Josef Fell: Kohlekraftwerk Brunsbüttel wankt
Die Stadtwerke Hammelburg haben als Gesellschafter von Südweststrom beschlossen, sich nicht am Kohlekraftwerk Brunsbüttel zu beteiligen. Der einstimmig gefasste Beschluss reiht sich nahtlos ein in die ablehnenden Beschlüsse der Stadtwerke Schussental und Stadtwerke Konstanz. Beide sind Südweststromgesellschafter.
Auch der Stadtrat von Tübingen hat in einem Beschluss die Frage der Beteiligung an sich gezogen und stellt die bereits beschlossene Beteiligung der Stadtwerke Tübingen nachträglich in Frage.
Südwestrom will in Brunsbüttel für eine Gesellschaft deutscher Stadtwerke ein großes Kohlekraftwerk bauen. Ausschlaggebend für den Beschluss in Hammelburg waren neben Klimaschutz vor allem wirtschaftliche Überlegungen. Die Berechnungen der Südwestrom wurden angesichts der aktuellen Kohlepreissteigerungen, der Kostenexplosion bei den Investitionskosten und den zu erwartenden CO2-Zertifikatskosten von Aufsichtsräten in Hammelburg in Frage gestellt.
Damit wird immer offensichtlicher: neue Kohlekraftwerke sind unwirtschaftlich und auch aus ökologischen Gründen mehr als fragwürdig. Zuvor hatten bereits die Stadtwerke München, Bremen u.a. ihre Kohlekraftwerkspläne beendet. Damit lösen sich die Kohleinvestitionen in Deutschland immer mehr in heiße Luft auf.
Erneuerbare Energien und Energieeinsparung bekommen immer mehr Hochkonjunktur, sagt Hans-Josef Fell, Sprecher für Energie- und Technologiepolitik der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.