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Arne

Beiträge: 539

New PostErstellt: 25.09.08, 08:51     Betreff: Konstanz: "CDU setzt auf Kraft der Sonne", Südkurier, 24.09.2008

Die Königin der Wolle

Südkurier, Konstanz - 24.09.2008

CDU setzt auf Kraft der Sonne

VON JOSEF SIEBLER
Die CDU-Fraktion im Gemeinderat macht den Stadtwerken Dampf: Sie möchte wissen, in welche Energieform das Unternehmen Geld stecken will. Sie sieht Photovoltaik als eine gute Alternative. Nach dem Nein zum Kohlekraftwerk denkt die Stadtwerke-Geschäftsführung aber eher an eine Beteiligung an einem Wind- oder einem Gas-Projekt.

Die CDU-Fraktion im Gemeinderat schlägt den Stadtwerken die Beteiligung an einem Solarkraftwerk vor. Die Geschäftsführung des Unternehmens denkt aber eher daran, sich an einem Wind- oder einem Gas-Projekt zu beteiligen.
 

Konstanz - Die Stadtwerke-Chefs hatten hoch gepokert und am Ende verloren: Sie setzten klar auf eine Beteiligung an dem geplanten Kohlekraftwerk in Brunsbüttel. Die Südweststrom-Kraftwerks-Beteiligungsgesellschaft, an der mehrere süddeutsche Stadtwerke beteiligt sind, will es bauen. Doch der Gemeinderat stimmte mit großer Mehrheit gegen ein Konstanzer Engagement. Zugleich forderten die Räte, alternative Konzepte auszuarbeiten. Die CDU-Fraktion will nun endlich Taten sehen. Es sei richtig, durch einen stärkeren Einstieg in die Stromerzeugung den Preis für die Kunden langfristig stabil zu halten oder gar zu senken, so Fraktionschef Alexander Fecker.

Die CDU bringt ein neues Projekt ins Spiel: Photovoltaik. Die Stadtwerke Schwäbisch Hall wollen eine Anlage auf Sizilien bauen und Sonnenlicht in Strom umwandeln. Alexander Fecker: "In Schwäbisch-Hall war auch an eine Beteiligung an einem Kohlekraftwerk gedacht und dann abgelehnt worden." Nun soll ein 1,1 Hektar großes Grundstück in Sizilien erworben und ein Kraftwerk gebaut werden, eventuell mit Beteiligung der Stadtwerke Tübingen. In Schwäbisch Hall wird spätestens nach neun Jahren mit satten Gewinnen gerechnet.

Italien ist für den Photovoltaik-Markt interessant, denn die Einspeisevergütung ist sehr hoch. Zudem ist Photovoltaik im sonnenreichen Süden ideal. Der italienische Solarverband rechnet dieses Jahr mit einem Wachstum auf dem dortigen Solarmarkt von rund 250 Prozent.

Die Stadtwerke Konstanz wollen sich nach wie vor an Großprojekten beteiligen. Zudem seien Kraftwerke in der Region wichtig, teilte die Geschäftsführung auf SÜDKURIER-Anfrage mit. Interesse bestehe derzeit an einer Beteiligung an einem Wind-Kraftwerk Off-Shore (vor der Küste) und an einem Gas-Dampf-Kombikraftwerk. Das Unternehmen suche mögliche Projekte. "Außerdem sind die Stadtwerke mit Kraftwerksbauern und anderen Projektträgern im Gespräch." Allerdings dauere die Entwicklung solcher Objekte sehr lange.

Welche Richtung das Unternehmen bevorzugt, lässt die Geschäftsführung derzeit offen. Aber man mache sich weiter Gedanken über eine eigene Stromerzeugung. Basis ist eine mit benachbarten Stadtwerken und der Universität Duisburg-Essen erarbeitete Studie. Denkbare Energieformen seien Geothermie, Kraft-Wärme-Kopplung auf der Basis von Biogas oder Photovoltaik in der Region, teilte das Unternehmen weiter mit. Derzeit prüfe man das konkrete Potenzial und die Wirtschaftlichkeit solcher Kraftwerke.

Kommentar:

Günstige Lösung

 

Es ist lästig, wenn man den Hund zum Jagen tragen muss. Aber manchmal ist es nötig, wie das Beispiel Stadtwerke Konstanz zeigt. Der Gemeinderat hat eine Beteiligung am Kohlekraftwerk Brunsbüttel deutlich abgelehnt und die Geschäftsführung dazu gezwungen, sich nach Alternativen umzusehen. Das war angesichts der Entwicklungen auf dem Energiemarkt ein weiser Beschluss. Es wäre falsch gewesen, weiter auf ein Kraftwerk des fossilen Zeitalters zu setzen, dessen Wirtschaftlichkeit sehr ungewiss ist. Der jetzige Vorstoß der CDU-Fraktion, größer in den Photovoltaik-Markt einzusteigen, überrascht. Doch die Christdemokraten stecken in der Klemme: Die Bundespartei will die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängern. Das kann die Basis am Bodensee aber schlecht verkaufen, wenn CDU-Politiker zugleich vor einem Endlager im benachbarten schweizerischen Benken warnen. Die liberalen Südbadener fahren daher mal wieder ihren eigenen Kurs und tragen den Hund schneller voran, als es manchem lieb ist. Aber der Tag, an dem die Stadtwerke-Chefs froh darüber sind, wird kommen: Fossile Energie wird sich weiter rasant verteuern angesichts des gigantischen Wirtschaftswachstums in China und Indien.





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