Leserbrief - 09.10.2008
Vorreiterrolle
Betr.: "Stadtwerke planen Kohlekraftwerke", PZ vom 1. Oktober
Die Gremien der Werke Halstenbek und Quickborn haben bezüglich einer Beteiligung am Kohlekraftwerk Brunsbüttel einen Vortrag von unabhängiger Seite zu den Chancen und Risiken gehört.
Offensichtlich konnte und wollte Herr Timm die Kritik nicht hören. Von dem Betreiber werden die Kosten vom Kraftwerk selbst, der Kohle und der zukünftige Preis der CO2-Zertifikate schön gerechnet, damit sich viele blauäugige kommunale Versorger beteiligen. Nicht nur das. Der Betreiber, die Süd-West-Strom GmbH, muss sich um den Preis des Kohlestroms keine Sorgen machen, denn mit der Beteiligung gehen die Stadtwerke Quickborn auch eine Abnahmepflicht ein. Somit ist ein Missmanagement von Brunsbüttel wahrscheinlich.
Grundsätzlich halte ich es für einen Schildbürgerstreich, sich an Kosten der Klimaerwärmung zu beteiligen und damit die Umweltbelastung im Kreis zu fördern. Schließlich kommt nicht nur CO2 aus den neuen Drecksschleudern an der Elbe . . .
Aus den genannten Gründen nehmen die Quickborner, laut Artikel, eine "Vorreiterrolle" ein. Denn: Wedel hat nichts entschieden; Halstenbek und Elmshorn haben abgewinkt. Nur Quickborn trifft andere Entscheidungen . . .
Letztlich werden die Quickborner Bürger die Zeche für die Träumereien von den Großkraftwerken ihres Werkleiters zahlen - ein Albtraum.
Matthias Döring, per E-Mail