ST. Gallen - 16.12.2008
Widerstand gegen Brunsbüttel wächst
Grüne, SP und WWF wehren sich gegen Kohlestrom aus dem norddeutschen Brunsbüttel. Nach dem Ausstieg des Hauptinvestors müsse auch die St. Galler SN Energie ihre Strategie überdenken, fordern die Grünen Thurgau.
In St. Gallen, Rapperswil-Jona, Arbon und Romanshorn, Aktionärspartner der St. Galler SN Energie, wurden Protestkarten an die Stromkonsumentinnen und -konsumenten verteilt. Das Glarnerland werde folgen, schreibt Urs Oberholzer, Koordinator der Kampagne gegen Brunsbüttel, in einer Medienmitteilung. Es sei entscheidend, «dass die Menschen, die via SN Energie Strom beziehen», ein Zeichen setzten.
Hauptinvestor ausgestiegen?
Der Hauptinvestor für das geplante Kohlekraftwerk Brunsbüttel, die spanische Iberdrola mit 51 Prozent Beteiligung ist laut Informationen der deutschen Brunsbüttel-Kritiker aus der Finanzierung des Kohlekraftwerks ausgestiegen. Auch die Bündner Rätia Energie, die sich als Pionier des Ökostroms in der Schweiz bezeichne, aber eine grosse Beteiligung an Brunsbüttel plane, gerate unter Druck. Das Schweizer Fernsehen habe in der Sendung «10vor10» gezeigt, wie gar Norddeutsche nach Chur reisten, um Bevölkerung und politische Entscheidungsträger über die Absichten der Rätia Energie zu informieren. Jetzt müsse auch die SN Energie in St. Gallen, die sich an Projektierung und Bau des neuen Steinkohlekraftwerks beteiligen wolle, über die Bücher.
«Klimaschädliche Technologie»
Strombezüger, die nicht einfach die Steckdose wechseln und einen anderen Anbieter wählen könnten, fordert Urs Oberholzer auf, bei der SN Energie vorstellig zu werden, «nicht in eine veraltete und klimaschädliche Technologie zu investieren.»
URL: http://www.tagblatt.ch/aktuell/ostschweiz/tb-os/Widerstand-gegen-Brunsbuettel-waechst;art138,1226877