Tübingen - 30.12.2008
Tübingen blau und grau
Es sollte das Jahr des Klimaschutzes werden – das Jahr, in dem Tübingen blau machen und vorbildlich grün werden sollte.
Feurig startete OB Boris Palmer im April seine Kampagne gegen den CO2-Ausstoß, und seither legte er ständig nach: mit Gesichtern, Spartipps, Stadtradlern und Filmtagen für den Klimaschutz, mit der Sanierung städtischer Gebäude samt Eisblockwette, mit einer Vielzahl von Projekten zum Ausbau alternativer Energiequellen.
Dennoch wurde Palmer nicht zum Klima-Helden, sondern zum Buhmann seiner Partei. Sein Ja zum Kohlekraftwerk in Brunsbüttel, so schrieb der „Spiegel“, sorgte dafür, dass es auf grünen Funktionärstreffen „kaum mehr einen Namen gibt, der mit solcher Verachtung ausgespuckt wird.“
Da half dann auch der Hinweis nicht mehr, ein neues Kohlekraftwerk puste 35 Prozent weniger CO2 aus als ein altes. Winfried Hermann, Palmers grüner und größter Widersacher in dieser Frage blieb dabei: „Es ist pervers, in Brunsbüttel einen großen Schaden anzurichten, um mit dem Geld, das man dort verdient, in Tübingen Gutes zu tun.“
Quelle: http://tagblatt.de/2774303