22.02.2009
Keine Beteiligung an Kohlestromkraftwerken
Von: Umweltfreisinnigen St.Gallen (eingesandt)
Die SN Energie AG, und damit auch die daran beteiligten Städte St.Gallen, Rorschach, Rapperswil-Jona, Arbon und weitere Gemeinden, will sich an einem neu zu bauenden Kohlekraftwerk in D-Brunsbüttel beteiligen. Dieses ohne Kraft-Wärme-Koppelung geplante Steinkohlekraftwerk ist ein äusserst ineffizienter und CO2-intensiver Stromerzeuger. Die Verbrennung der aus Übersee importierten Kohle in diesem Kraftwerk würde Jahr für Jahr 10 Mio. Tonnen CO2 in die Luft blasen, ein Fünftel des ganzen Schweizer CO2-Ausstosses. Auch die Bevölkerung in und um Brunsbüttel wehrt sich verständlicherweise gegen den Bau dieses Kraftwerkes. Würden wir ein solches in der Nähe wollen, im Rheintal zum Beispiel?
Die Umweltfreisinnigen sind entschieden gegen die Investition der SN Energie AG in ein solches Projekt. Es macht jegliche Bemühungen der Gemeinden und deren Bevölkerung zunichte, verantwortungsvoll mit Energie umzugehen. Investitionen in Stromeffizienz und erneuerbare Energien, wie sie die Umweltfreisinnigen schon seit Jahren fordern, sind ökologisch und wirtschaftlich weitaus sinnvoller. Das Potenzial für alternative Energien ist in der Schweiz bei weitem noch nicht ausgeschöpft, und auch im Ausland gibt es interessante Investitionsmöglichkeiten in erneuerbare Energien. Wer jetzt auf den Bau von Steinkohlekraftwerken mit einer Betriebsdauer von 40-50 Jahren setzt, blockiert Investitionen in effizientere und klimafreundliche Energietechnologien auf Jahrzehnte. Die Stadt Konstanz hat kürzlich mit beeindruckender Mehrheit den Beschluss gefasst, aus dem umstrittenen Kohlekraftwerksprojekt der SüdWestStrom Kraftwerk GmbH & Co. KG (SWS) in Brunsbüttel auszusteigen, genauso wie weitere deutsche Städte. Wieso sollen dafür Schweizer Städte einsteigen?
Wir fordern die Stadt- und Gemeinderäte der an der SN Energie AG beteiligten Orte auf, ihr Mitspracherecht geltend zu machen und statt in Kraftwerkstechnologie des 20. Jahrhunderts in ökologisch und wirtschaftlich sinnvollere Lösungen wie Gas- oder Biomassekraftwerke mit Wärmeauskopplung im Verbund mit Wasserkraft-, Windkraft-, Solarenergie- und Geothermie-Anlagen zu investieren.
Quelle: http://www.linth24.ch/lokale-informationen/gemeinden/rapperswil-jona/conf/5bbf052c6b/news/aktuell/keine-beteiligung-an-kohlestromkraftwerken.htm