Presse-Information: Die Klima-Allianz
02.03.2009
Mediziner warnen vor dem Neubau von Kohlekraftwerken
Kritik am Neubau von Kohlekraftwerke
30 Ärzte aus Brunsbüttel und Umgebung warnen mit einer öffentlichen Anzeige vor den Gefahren, welche von Kohlekraftwerken ausgehen. Vor dem Hintergrund, dass in der norddeutschen Kleinstadt drei neue, große Kohlekraftwerke gebaut werden sollen, erklären die Mediziner: Wir Ärzte und Zahnärzte aus Brunsbüttel und Marne machen uns Sorgen um die Gesundheit der hier lebenden Bevölkerung, insbesondere der Kinder. Wir warnen vor den belastenden Gefahren, die von Kohlekraftwerken ausgehen.
"Feinstaub tötet unsere Kinder" - Bürgerprotest gegen den Neubau von Kohlekraftwerke
Neben den Ärzten kritisieren auch Umweltverbände, die lokale Bauernschaft und die Bürgerinitiative Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe (BiGKU) den zu erwartenden massiven Anstieg der Schadstoffemissionen in Brunsbüttel und den umliegenden Gemeinden.
Mit dieser Warnung stehen die Brunsbütteler Ärzte nicht allein. An vielen der Standorte in Deutschland, an denen insgesamt mehr als 30 neue Kohlekraftwerke geplant werden, warnen bereits Ärzte-Initiativen vor einem Anstieg der Schadstoffbelastung und vor den Auswirkungen auf die Bevölkerung, erklärt Daniela Setton, Kohleexpertin der Klima-Allianz, dem Bündnis von über 100 Organisationen u.a. von Kirchen, Gewerkschaften, Entwicklungsorganisationen und Umweltverbänden. Durch die Verbrennung von Kohle werden nicht nur klimaschädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre gepustet, sondern auch enorme Mengen an umwelt- und gesundheitsschädlichen Schadstoffen freigesetzt - darunter Feinstaub, Stickoxide, Blei und Quecksilber.
So erklärten beispielsweise Hamburger Ärzte, dass ein neues Kohlekraftwerk in Moorburg in unverantwortlicher Weise die Gesundheit, vor allen unserer Kinder, aufs Spiel setzt. Auch die Ärzteinitiative Wilhelmshaven weist in einem offenen Brief darauf hin, dass die Feinstaubbelastung nicht dadurch ungefährlich wird, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Denn diese Grenzwerte betragen in Deutschland den vierfach höheren Wert als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Die Initiative Wiesbadener Ärztinnen und Ärzte gegen das geplante Kohlekraftwerk sieht zudem einen engen Zusammenhang zwischen der Sterblichkeitsrate und der Feinstaubbelastung. Mit der Planung von neuen Kohlekraftwerke werde eine Zunahme von Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen in Kauf genommen. Durch erhöhte Mengen an Feinstaub in der Atemluft steige das Risiko der Erkrankung und somit auch die Sterblichkeitsrate, so die Wiesbadener Ärzte.
Kohlekraftwerke machen krank, schlussfolgert Setton und fordert: Entscheidungsträger und Energieunternehmen sollten die Warnungen der Mediziner ernst nehmen und endlich eine Abkehr von einer klimaschädlichen und gesundheitsgefährdenden Energiepolitik einleiten. Zur Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland sind neue Kohlekraftwerke nicht nötig Die Klima-Allianz spricht sich für den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien aus.
Quelle: http://www.pr-inside.com/de/kritik-am-neubau-von-kohlekraftw-r1088847.htm