In den USA werden Kohleprojekte gestoppt
Während in Hamburgs Grüne Umweltsenatorin Anja Hajduk den juristischen Kampf gegen Vattenfalls neues Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg noch nicht aufgegeben hat, aber angesichts der ökonomischen Machtverhältnisse und der politischen Zwänge, in dies sie sich begeben hat, wohl nicht mehr auf Erfolg hoffen kann, werden anderswo durchaus auch Kraftwerkbaustellen geschlossen. Im US-Bundesstaat Montana zum Beispiel, wo lokale Unternehmen kürzlich den bereits begonnenen Bau eines 250-Megawatt-Kohlekraftwerks begonnen, wie die Washington Post berichtet.
In den USA, wo es noch vor zwei Jahren hieß, 151 neue Kohlekraftwerke würden gebaut werden, hat sich der Wind eindeutig gedreht. Im letzten Jahr, so berichtet die Zeitung, gingen nur 1400 MW neue Kohlekraftwerksleistung ans Netz, aber 8400 MW an neuen Windanlagen, die etwas mehr als dreimal soviel Strom liefern können, wie die neuen Kraftwerke. Noch schlechter ergeht es den Kohlefreunden seit dem Antritt der neuen US-Regierung: Der Kongress strich zum Beispiel ein Förderprogramm für Kohleverflüssigung – ein Verfahren, bei dem besonders viel CO2 freigesetzt wird –, und besonders ärgerlich für sie: Die Umweltbehörde EPA hat künftig die Möglichkeit neue Kohlekraftwerke wegen ihrer Treibhausgasemissionen zu verbieten. Von einer derartigen Regelung ist man in Deutschland noch weit entfernt. Lokale Behörden haben nur sehr unzureichende Möglichkeiten, Kraftwerke zu verhindern, und Klimaschutz gehört nicht zu den Argumenten, die vor einem deutschen Gericht bestand hätten.
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