Umweltschützer warnen vor Risiken
14. Mai 2009 | 15:53 Uhr | Von lno
Die
Risiken für Länder und Kommunen entlang geplanter CO2-Pipelines von
Hürth bis Husum (Kreis Nordfriesland) seien ungeklärt, sagte der NRW-Landesvorsitzende vom Bund für Umwelt- und Naturschutz, Paul
Kröfges, am Donnerstag. Für den CO2-Transport seien "gigantische
Leitungsnetze notwendig". Das Störfallrisiko solle offenbar von Ländern
und Kommunen getragen werden. "Die Eingriffe in Natur und Landschaft
sind inakzeptabel", betonte Kröfges.
Das Bundeskabinett hatte
Anfang April einen Gesetzentwurf zur Abspaltung und unterirdischen
Lagerung von C02 verabschiedet. An diesem Freitag soll sich auch der
Bundesrat mit dem Entwurf befassen. Durch die Abspaltung und Lagerung
von Kohlendioxid in tiefen Gesteinsschichten (CCS/Carbon Capture and
Storage) sollen Kohlekraftwerke klimafreundlicher werden. Pilotanlagen
der Energieversorger RWE, Vattenfall und E.ON sollen in Hürth bei Köln,
Jänschwalde (Brandenburg) und Wilhelmshaven (Niedersachsen) entstehen.
Projekt noch in frühem Stadium
Ein
Sprecher des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministeriums sagte,
das umstrittene Vorhaben sei noch in einem sehr frühen Stadium. RWE
habe noch nicht einmal die Genehmigung des Landes für seismische
Untersuchungen. Bisher gebe es auch kein Kraftwerk, das die
Beherrschung der CCS-Technologie nachweisen könne. Der Verlauf von
Pipelines stehe noch gar nicht zur Debatte, hieß es weiter.
Dem
BUND liegt nach eignen Angaben eine Karte von RWE vor, die eine
vorgesehene Trasse von der Versuchsanlage in Hürth über Niedersachsen
bis nördlich von Husum in Schleswig-Holstein darstelle, hieß es weiter.
Die potenziellen Speicherstätten für das abgetrennte CO2 lägen in
Norddeutschland. Die Trasse von der Hürther Anlage solle demnach
westlich des Ruhrgebiets entlang über Lingen und Oldenburg westlich an
Hamburg vorbei über Husum in den "Zielraum" Stadum/Hörup geführt
werden.
Der Gesetzentwurf gehe auf die Transportrisiken so gut
wie nicht ein, kritisierte der BUND. Es würden weder Regelungen für die
technische Sicherheit der CO2-Leitungen noch für Maßnahmen bei Unfällen oder für die Zusammensetzung des Kohlendioxidstroms getroffen.
"Wer diese riesige Infrastruktur bauen und bezahlen soll, steht in den
Sternen", sagte der BUND-Energieexperte Dirk Jansen. Niemand könne
heute voraussagen, ob und zu welchen Preisen die CCS- Technologie
überhaupt realisierbar sei.
HELMUT ERB
14.05.2009 17:42
Das Spurengas CO2 ist ein Grundstoff der Photosynthese und damit Grundlage allen Lebens auf diesem Planeten.
In
der öffentlichen Darstellung ist daraus inzwischen ein gefährliches
Klimagas geworden, sogar der Klimakiller. Damit gefährdet es angeblich
die Zukunft der Menschheit und des Planeten insgesamt.
Dieser Unsinn hat Folgen.
Künftig
soll in Kohlekraftwerken das CO2 abgeschieden, unter hohem Druck
verflüssigt und unterirdisch gelagert werden. Das führt nicht nur zu
einem erheblichen Verlust an Wirkungsgrad des Kraftwerks, zu hohen
Kosten für Verflüssigung, Transport und Speicherung, die deutliche
Strompreiserhöhungen nach sich ziehen werden.
Die Gefahren
sind sehr konkret. CO2 ist schwerer als Luft. Entweicht es aus
unterirdischen Lagerstätten, so sammelt es sich am Boden und führt
schnell zum Ersticken.
So würde aus einem Grundstoff des Lebens tatsächlich eine tödliche Gefahr.
Jedermann ist gut beraten, sich diesem Irrsinn in den Weg zu stellen.
Daß
allerdings ausgerechnet der BUND und (in der heutigen gedruckten
Ausgabe der Zeitung) Professor Hohmeyer als Kronzeugen gegen die
Speicherung aufgerufen werden, hat etwas Skurriles. Sie gehören doch zu
den Endzeitpropheten, die dem Spurengas das Etikett "Klimakiller"
aufgeklebt und damit dem Unfug den Weg bereitet haben.