NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU
Ringen um Beteiligung am Kohlekraftwerk
Es hätte schon in trockenen Tüchern sein können. Doch nun ist die Diskussion über die Beteiligung der Stadtwerke Eckernförde am Kohlekraftwerksneubau der Südweststrom in Brunsbüttel entbrannt.
Ursprünglich sollte die Ratsversammlung im Juli über die Investition von über einer halben Million Euro entscheiden, zu der auch die Beteiligung an einem Offshore-Windpark vor Borkum gehört. Doch die jüngste Sitzung brachte eine Verschiebung der Abstimmung über die Beschlussvorlage mit sich. Die SPD sah noch Beratungsbedarf. Nun soll am 5. Oktober im Rat entschieden werden.
Für die Grünen ist es jetzt ein Wahlkampfthema. Sie machen Front gegen die Beteiligung an dem aus ihrer Sicht klimaschädlichen Kraftwerk der Südweststrom.
Klarer Gegner des Stadtwerke-Engagements sind der SSW und die Linke. Der gute Ruf Eckernfördes als umweltpolitisch engagierte Stadt stehe auf dem Spiel, sagte Linke-Fraktionsvorsitzender Rainer Beuthel bereits im Juli. Jette Waldinger-Thiering vom SSW: "Wir sind gegen die Beteiligung und sehen die wirtschaftlichen Chancen skeptisch."
Trotz der Zustimmung im Wirtschaftssausschuss zeichnet sich ab, dass die Position der Stadtwerke politisch nur von der CDU ohne Einwand getragen wird. Ortsvorsitzender Georg Bicker: "Wir werden uneingeschränkt zustimmen, haben keine Bedenken." Das Projekt sei auf alle Fälle profitabel.
Zugestimmt im Ausschuss hatte auch die FDP. Für Fraktionsvorsitzenden Oliver Fink werde damit ein Rückgang des Anteils am Atomstrom bei den Stadtwerken erreicht. Dieser liege noch bei 40 Prozent. Das Kohlekraftwerk sei "das kleinere Übel". In Hinblick auf den wirtschaftlichen Nutzen hätten die Ausführungen von Stadtwerkechef Dietmar Steffens überzeugt
Quelle: http://www.shz.de/lokales/norddeutsche-rundschau/artikeldetails/article//ringen-um-beteiligung-am-kohlekraftwerk.html