europaticker - 13.10.2009
Kohlekraftwerk Emden gefallen
Dänischer Konzern DONG Energy zieht seine Pläne zurück
Nach Berichten einer dänischen Zeitung bestätigte die Konzernleitung der Klima-Allianz heute telefonisch, dass sie die Kohlekraftwerkspläne im niedersächsischen Emden umgehend fallen lassen werde.
Entsprechend groß ist die Freude bei der Bürgerinitiative „Saubere Luft Ostfriesland“, die von Beginn an mit allen Mitteln gegen das Kraftwerk protestiert hatte. „Ich kann noch gar nicht fassen, dass unser Protest plötzlich erfolgreich gewesen sein soll. Über ein Jahr haben die Bürgerinnen und Bürger mit dem Gemeinderat und dem Konzern gestritten, immer wieder wurden wir belächelt und unser Engagement als wenig erfolg versprechend dargestellt. Und jetzt haben wir es geschafft: Das Dong-Kohlekraftwerk wird nicht gebaut. Das ist ein Riesenerfolg für uns, unsere Kinder, unsere Landschaft und das Klima, dem so jährlich neun Millionen Tonnen CO2 erspart bleiben“ sagt Susanne Gersema, Sprecherin der Bürgerinitiative.
Auch bei der Klima-Alianz in Berlin ist die Freude groß. „Dass Dong sich von seinen Kohle-Plänen in Emden zurückzieht zeigt einmal mehr, dass neue Kohlekraftwerke eine veraltete, heute nicht mehr wirtschaftlich zu betreibende Technologie zur Stromerzeugung sind, die zur Energieversorgung nicht benötigt und die von der Bevölkerung nicht gewollt werden “, so Daniela Setton, Kohle-Expertin der Klima-Allianz. Allerdings müsse Dong, der Partner der UN-Klimaverhandlungen in Kopenhagen, jetzt klimapolitisch so konsequent sein und seine Kohlekraftwerkspläne auch im mecklenburg-vorpommerischen Lubmin fallen lassen. Hier plant der Konzern noch immer den Bau eines 1600 MW-Steinkohlekraftwerks.
Das gescheiterte Kohlekraftwerk in Emden ist damit nach Berlin, Mainz und Datteln ein weiteres Projekt, das gestoppt wurde oder kurz vor dem Aus steht.
Quelle: http://www.umweltruf.de/news/111/news0.php3?nummer=30871