Zum beigefügten Zeitungsartikel aus der BIETIGHEIMER ZEITUNG vom 08.09.10:
Ein guter Nebeneffekt
Wenn der Stadtwerkechef jetzt die Investition "Importkohlekraftwerk Brunsbüttel" überprüfen will, ist das ein guter Nebeneffekt des sogenannten Atomkonsenses der Bundesregierung. Die Beteiligung macht ohnehin wenig Sinn. Es gibt keine Kraftwärmekoppelung, der Kohlestrom konkurriert künftig bei der Einspeisung mit dem vorrangigen Offshorewind- und dem Speicherstrom aus Skandinavien. Die propagierte CO2-Abscheidung und -Speicherung ist ungelöst und teuer und der Widerstand in der Bevölkerung wächst.
Uneingeschränkt zustimmen kann man Rainer Kübler, was die Gewinne der AKW-Betreiber betrifft. Die Abschöpfung ist unzureichend und die Verwendung der Milliarden ist nicht in Ordnung. Es ist Geld, das die Verbraucher mit den Preisen bezahlen. Auf 120.000.000.000 Euro addieren sich alleine die Fördergelder für alle bis Ende 2011 installierten Solaranlagen in Deutschland. Wir sind Solarweltmeister mit einer der schlechtesten CO2-Bilanzen und mit den höchsten Strompreisen in Europa. Die Sonne scheint in unseren Breitengraden nicht gerade bedarfsgerecht und nur zu einem Drittel der Zeit. Aufwand und Nutzen? Man sollte auch hier einmal nachrechnen!
Dieser Atomkonsens ist ein weiterer Preistreiber, nicht wegen der Laufzeitverlängerung an sich, es ist die Ausgestaltung in Form der unzureichenden Abschöpfung und der zweckfremden Verwendung. Die Milliarden sollten zu einem Großteil für die Tilgung der Solarschulden verwendet werden, damit die preistreibende, unsoziale und ungerechte Umverteilung wenigstens etwas abgemildert wird. Diese Verwendung wäre zudem wettbewerbsneutral und ohne weiteren Aufwand möglich.
PS: Dazu passt dieser Welt-Artikel Braucht Deutschland Strom aus Kohle?
[editiert: 08.09.10, 15:19 von nomos]
BZ_080910_Brunsbuettel.png (139 kByte, 1.017 x 862 Pixel)
Anzeige optimiert für beste Darstellung. Großansicht - speichern
|