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Quickborn: "Stadtwerke gegen Kohlekraftwerk", Wedel-Schulauer Tageblatt - 08.09.2010

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Arne

Beiträge: 539

BI Teilnehmernummer: 98

New PostErstellt: 08.09.10, 20:02  Betreff: Quickborn: "Stadtwerke gegen Kohlekraftwerk", Wedel-Schulauer Tageblatt - 08.09.2010  drucken  weiterempfehlen

Wedel-Schulauer Tageblatt

Stadtwerke gegen Kohlekraftwerk

8. September 2010 | von Thomas Klink

QUICKBORN/BRUNSBÜTTEL. Drei Stadtwerke aus Schleswig-Holstein sind am geplanten Kohlekraftwerk in Brunsbüttel beteiligt. Der Quickborner Energieversorger will sich aus dem Projekt ausklinken. Zu unsicher scheint die Investition. Ausgerechnet die geplante Laufzeitlängerung für Atomkraftwerke sorgt dafür, dass mit der Kohle wohl keine Kohle zu verdienen ist.

"Dass die Kernkraftwerke nicht - wie bislang geplant - vom Netz genommen werden, war das I-Tüpfelchen für unsere Entscheidung", sagte gestern Quickborns Stadtwerke-Chef Uwe Timm im Gespräch mit unserer Zeitung. Am Abend zuvor hat die Ratsversammlung der Eulenstadt seinen Ausstiegs-Plänen grünes Licht gegeben.

Das Kohlekraftwerk in Brunsbüttel sollte für die Quickborner Stadtwerke sowie die Stadtwerke in Wedel und Schleswig ihre ganz persönliche Brückentechnologie für die kommenden 30 Jahre werden. Mit Hilfe des Kraftwerks sollte der wegfallende Atomstrom ersetzt werden. Doch die Rechnung ging immer weniger auf. Immerhin wollten die Stadtwerke Quickborn insgesamt 560 000 Euro investieren. 100 000 Euro sind bereits geflossen. Auch Wedel und Schleswig hatten nach Informationen unserer Zeitung ähnlich hohe Investitionen geplant. Damit wollten die Stadtwerke unabhängiger von den vier großen Stromerzeugern in der Republik werden.

"Die politischen Rahmenbedingungen haben sich in der Zwischenzeit allerdings verändert", sagte Timm. Und er spielt nicht nur auf die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke an. Auch die zunehmende Zahl von Windrädern im Land macht den Stadtwerken einen Strich durch die Rechnung. "20 Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee sind geplant. Und die Fläche für mögliche Windparks auf dem Festland wurde von der Politik verdreifacht", so Timm. Das sei nicht absehbar gewesen. Denn noch vor etwa drei Jahren habe es geheißen, dass die Akzeptanz für Windräder in der Bevölkerung schwinde.

Immer mehr Strom aus Windkraft, der Vorrang vor anderer Energiegewinnung hat, und Atomkraft-Betreiber, die - so Timm - "für’n Appel und’n Ei" produzieren: "Eine neue Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Betrieb des Kohlekraftwerks liegt nicht vor", bemängelte der Stadtwerke-Chef.

Auch die Betreiberin, die Südwestdeutsche Stromhandels GmbH, hat anscheinend an dem Ast gesägt, auf dem sie sitzt. Die Stadtwerke hatten ihre Beteiligung zugesagt, um künftig günstigen Strom zu Herstellerpreisen zu beziehen. "Diese ursprüngliche Geschäftsausrichtung wurde allerdings aufgegeben. Jetzt soll auf Basis von Marktpreisen abgerechnet werden", erläuterte Timm. Eine Versorgungssicherheit zu fest kalkulierten Preisen sei nicht mehr gegeben. Die Stadtwerke hätten ihr Engagement schließlich nie als Kapitalanlage gesehen.

Für Quickborn kann der Ausstieg eine kostspielige Angelegenheit werden. Im schlimmsten Fall sind die bereits geflossenen 100 000 Euro weg. Timm geht jedoch davon aus, dass maximal 16 000 Euro in den Sand gesetzt wurden. "Mehr von unserem Anteil wurde für Planungskosten noch nicht ausgeben", sagte er.

Die Quickborner Stadtwerke stehen wahrscheinlich nicht allein dar. " Wir denken darüber nach", sagte der Schleswiger Stadtwerke-Chef Wolfgang Schoofs. Aus Wedel gab es gestern keine Stellungnahme.

Auch die Südweststrom war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Nach Informationen unserer Zeitung hält der Kraftwerksbetreiber an den Verträgen fest, hält einen Ausstieg der Stadtwerke für nicht möglich. Das sehen die lokalen Energieversorger anders. Sie haben sich anwaltlich beraten lassen.

Quelle: http://www.wedel-schulauer-tageblatt.de/nachrichten/lokales/pinneberg/kreis-pinneberg/artikeldetails/article/111/stadtwerke-gegen-kohlekraftwerk.html





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