Landwirte lehnen geplantes CCS-Lager ab
Gemeinsame Erklärungen von drei Verbänden
Südtondern/dew
„Kein CO2-Endlager, keine CO2-Pipeline
– Hier wird Sauerstoff produziert!“ Diese Aufschrift tragen 500
Schilder, die Landwirte aus den Kreisbauernverbänden Südtondern, Husum-Eiderstedt
und Flensburg an den Zufahrten zu ihren Feldern aufstellen wollen.
Damit schließen sich die Bauern nun auch sichtbar dem landesweiten
Protest der Bevölkerung gegen ein CO2-Endlager im Norden und den Entwurf für ein CCS-Gesetz an.
Bei einer Open-Air-Pressekonferenz
auf einem Parkplatz an der Bundesstraße 199 nahe Stadum (Kreis
Nordfriesland) machten die Verbandsvorsitzenden Wolfgang Stapelfeldt
(Südtondern), Hans Friedrichsen (Husum-Eiderstedt) und Hans Erich Mangelsen (Flensburg) ihrem Unmut gegen den CCS-Gesetzentwurf
Luft. In dem Papier fehle unter anderem die Länderklausel, nach der
jedem Bundesland die Möglichkeit gegeben wird, eine CO2-Speicherung in seiner Region auszuschließen. Auch sollte die Klausel für Forschungsvorhaben gelten.
Wolfgang Stapelfeldt: „Wir hier im Norden Deutschlands sind eine
Region, die geprägt ist von der Vermarktung ihrer Produkte.“ Gesundes
Klima und eine saubere Umwelt bestimmten das Landschaftsbild.
Direktvermarkter fürchteten die ökologischen Risiken einer CO2-Speicherung.
Der Tourismus sei im Norden für viele Betriebe ein zweites Standbein.
„Das kann sich durch die Realisierung des CCS-Vorhabens ändern.“
Sein Flensburger Kollege Hans Erich Mangelsen sagte zum möglichen
Endlagerszenario: „Oben Extensivierung – unten Müll.“ Das sei ein Unding
in Schleswig-Holsteins Norden, einem erklärten Wasserschongebiet.
Einig waren sich die drei Vorsitzenden darin, dass es eine
Alternativregelung geben müsse, falls eine Länderklausel aus
(verfassungs)rechtlichen Gründen nicht möglich sei.