Leserbrief in der Südostschweiz
REPOWER auf Irrwegen
Autor: Ursula Leuthold
Ort: Grüsch
Datum/Zeit: 23.11.2010 16:02
Die REPOWER plant 2 gigantische Kohlekraftwerde in Brunsbüttel (D) und Saline Joniche (I), obwohl allseits bekannte Gründe dagegen sprechen: Die Kohleverstromung ist für über 40 % der energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Die Klimaziele – Halbierung der CO2-Emissionen bis 2050 – können nur erreicht werden, wenn Kohlekraftwerke schrittweise vom Netz gehen. Der Kohletagebau in Kolumbien vertreibt die indigene Bevölkerung und vergiftet die Umwelt. Die Entladung der Schiffe, die Lagerung auf Halde und die Verbrennung setzen Quecksilber, Tonnen von Blei, Schwefeldioxid und Feinstaub in landwirtschaftlich geprägte Gebiete frei. Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke macht Investitionen in Kohlekraftwerke wirtschaftlich riskant. Die Kapazitäten des deutschen Netzes reichen nicht für den Kohlestrom, denn vor der Nordseeküste sind leistungsstarke Windanlagen geplant.
Können wir Bündner die Folgen dieser Kohlekraftwerke verantworten? Der Kanton Graubünden, dem die REPOWER zu 46 % gehört, hat etliche Vertreter, darunter auch Altregierungsräte, in den Verwaltungsrat delegiert. Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen zur Einsicht gelangen, ansonsten gehören sie abgesetzt.
Ursula Leuthold, Grünliberale Prättigau
Quelle: http://www.suedostschweiz.ch/community/leserforum/repower-auf-irrwegen