Ausstieg aus Brunsbüttel
Stadtwerke ziehen sich aus Kohlekraftwerksprojekt zurück - Von Wibke Woyke
Heute 16:00:00
Rotenburg.
Diese Nachricht ist ein echter Hammer: Es gibt eine Kehrtwende beim
Einstieg der Rotenburger Stadtwerke ins geplante Kohlekraftwerk
Brunsbüttel. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, sich nicht mehr am Bau zu
beteiligen. Das verkündeten jetzt Stadtwerke-Chef Reinhard David sowie
kaufmännischer Leiter und Prokurist Hermann Dodenhof im Gespräch mit der
Rundschau.
Zur Erinnerung: Monatelang hatte die Kraftwerksbeteiligung für eine
Menge Zündstoff gesorgt. Der Konflikt der Stadtwerke mit ihrem
Aufsichtsratsmitglied Manfred Radtke endete sogar vor Gericht (alle
Berichte auf www.rotenburger-rundschau. de). Dann kehrte Ruhe in die
Geschichte ein. Mit Ärger im Bauch erschien David schließlich im Oktober
vor dem Rat und machte seinem Unmut über das, wie er es formulierte,
"wettbewerbsverzerrende Energiekonzept“ der Bundesregierung Luft. Und
eben dieses Energiekonzept spielt eine große Rolle bei der jetzt
gefällten Entscheidung, in Brunsbüttel auszusteigen. "Durch die Pläne
der Regierung ist entgegen dem Stand vor zwei, drei Jahren eine neue
Situation eingetreten. Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke und
der beabsichtigte massive Ausbau der Windenergie an Land und auf See
werden dazu führen, dass das Kohlekraftwerk nur sehr eingeschränkt
betrieben werden kann“, ist David überzeugt. Außerdem werde Kohle laut
Aussage der Regierung "langfristig keine Rolle mehr spielen“.
Wie der Ausstieg aus dem Projekt vonstatten geht, dazu kann David noch
keine Details nennen. Dass er beschlossene Sache ist, ist aber Fakt.
Jetzt geht es um die Klärung formaler Kriterien.
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