Kohlekraftwerk in Brunsbüttel
Das Geld der Bürger
Kritik an dem vom Südweststrom-Verbund geplanten Kohlekraftwerk in Brunsbüttel.
Der grüne Held von Stuttgart 21 bleibt der graue Schurke von
Brunsbüttel. Es klingt nach Realsatire: Das „Haßfurter Tagblatt“
berichtete am 22. Dezember, Boris Palmers grüner Erzfeind Fell (MdB)
habe mitgeteilt: Die Gesellschafterversammlung von Südweststrom (SWS)
habe die Wirtschaftlichkeit von Brunsbüttel diskutiert und beschlossen,
das Projekt zunächst nicht weiterzuverfolgen. „Alles Quatsch“,
kommentierte SWS-Chefin die Behauptungen von Fell.
Natürlich habe man diskutiert, wie das Projekt in das Energiekonzept
der Bundesregierung passe, die mehr auf Atomkraft und erneuerbare
Energien setze. Es herrsche aber unter den SWS-Gesellschaftern „große
Solidarität.“ Und am 25. Dezember meldete „energate“: „Brunsbüttel:
Südweststrom dementiert Aus für Kohlekraftwerk.“ In der
Aufsichtsratssitzung der Tübinger Stadtwerke am 23. November lehnte
Boris Palmer den Ausstieg aus dem Kohlekraftwerk in Brunsbüttel zum
wiederholten Male ab.
Ich hatte nach den aufgelaufenen Kosten gefragt und sofortigen
Ausstieg gefordert. Während OB Palmer den Antrag abstimmen und ablehnen
wollte, gab es auf Antrag der CDU einen Beschluss, den Antrag der Linken
zu vertagen. Schon vor über zwei Jahren haben wir beantragt, den
Blödsinn mit der Kohle-Dreckschleuder bleiben zu lassen, damals hatte
die Stadt erst 160 000 Euro vergeigt (. . .)
Privat riskieren die feinen Herrschaften keinen Cent für das
angeblich hoch rentierliche Kohlekraftwerk, aber das Geld der Bürger
kann man ja verzocken und mit höheren Steuern und Gebühren wieder holen.
Da ist der Mappus ja noch ein Waisenknabe gegenüber den grünen
Wutbürgern, die auswärts gegen Großprojekte schottern und seelenruhig
ihre eigenen Großprojekte in den Sand setzen.
Anton Brenner, Stadtrat der Linken, Tübingen