WWF-Initiative gegen Kohlekraftwerke der Bündner Repower lanciert
Der Widerstand gegen zwei geplante Kohlekraftwerke des Bündner Stromunternehmens Repower wird immer breiter. Der WWF Graubünden hat heute mit 13 weiteren Organisationen und Parteien eine kantonale Initiative für ein «Graubünden ohne Kohle» lanciert.
Chur. – Die Repower will im norddeutschen Brunsbüttel und im süditalienischen Saline Joniche zwei grosse Kohlekraftwerke realisieren. Umweltverbände haben das Energieunternehmen wiederholt und erfolglos aufgefordert, die aus ihrer Sicht ökologisch und wirtschaftlich fragwürdigen Projekte aufzugeben.
Die Initianten des Volksbegehren «Ja zu sauberem Strom ohne Kohlekraft».
Da der Kanton Graubünden mit einer Beteiligung von 46 Prozent der grösste Aktionär der Repower ist und sechs der elf Verwaltungsräte stellt, sollen nun die Stimmberechtigten die Stromproduzentin stoppen, wie der WWF mitteilte.
WWF schmiedet breite Allianz
Die Umweltorganisation ist überzeugt, dass die für eine kantonale Volksinitiative erforderlichen 4000 Unterschriften schnell zusammen kommen werden. Für seinen Kampf gegen die «Steinzeittechnologie» hat der WWF eine breite Allianz geschmiedet, der praktisch alle im Umweltschutz engagierten Akteure Graubündens angehören.
Die Initiative «Ja zu sauberem Strom ohne Kohlekraft» wird nicht nur von Umweltorganisationen wie der Pro Natura, dem Verkehrs-Club Schweiz VCS und der Vereinigung Bündner Umweltorganisationen unterstützt, sondern auch von den Sozialdemokraten, den Grünen und den Grünliberalen.
Enorme CO2-Emissionen
Kohle sei der mit Abstand umweltschädlichste Energieträger in der Stromproduktion, warnen die Initianten. Die zwei geplanten Kohlekraftwerke würden rund 40 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der ganzen Schweiz ausstossen. Hinzu kommen Feinstaub und Umweltbelastung durch giftige Metalle.
Die kantonale Energie- und Klimapolitik werde so zur Makulatur und verliere jegliche Glaubwürdigkeit. Mit mehr Energieeffizienz wolle die Regierung zwar einerseits dem Klimawandel aktiv begegnen. Anderseits sei die Exekutive aber gewillt, die Repower Kantonsgelder in zwei Kohlekraftwerke investieren zu lassen, die 14-mal so viel CO2 ausstossen würden wie ganz Graubünden. (sda)
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