HAMBURG (dpa-AFX) - Das umstrittene Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg geht
später ans Netz als geplant. Es werde voraussichtlich zu "mehrmonatigen
Verzögerungen" kommen, sagte eine Sprecherin des Energiekonzerns Vattenfall am
Sonntag. Sie bestätigte damit einen Bericht des Magazins "Spiegel". Grund für
die Verzögerungen seien Qualitätsprobleme bei Schweißnähten eines neuen
Kesselstahls, die bei einem Routinetest aufgetreten seien, erklärte die
Sprecherin.
Der "Spiegel" berichtete, Ursache seien Risse im Stahl des Druckkessels, wie
sie beim Anfahren des neuen Kohlekraftwerks in Duisburg aufgetreten waren. In
den Kesseln sei ein Hightech-Stahl namens T24 verbaut worden, bei dem sich an
den Schweißnähten Spannungsrisse bilden. Nach Informationen des Magazins
verzögert sich daher die Inbetriebnahme von insgesamt vier Kohlekraftwerken
bundesweit - darunter auch eine Anlage im sächsischen Boxberg, die ebenfalls von
Vattenfall betrieben wird.
Derzeit gebe es gemeinsam mit dem Hersteller Untersuchungen, wie die
Qualitätsprobleme beseitigt werden könnten, sagte die Sprecherin. "Das ist eine
sehr komplexe Geschichte." Der erste Kessel des Kohlekraftwerks in Moorburg
sollte den Angaben zufolge eigentlich 2012 in Betrieb gehen, der zweite Kessel
2013./ran/DP/he
2011-04-10 17:19:27
Quelle: boerse.de
http://www.boerse.de/nachrichten/top-stories/Meldungen%20des%20Tages/ROUNDUP_2_Kohlekraftwerk_Hamburg_Moorburg_geht_spaeter_ans_Netz/1ce39ace&page=&segment=