Atommüll-Fässer: Bundesminister überprüft alle Lager
Berlin/Kiel /lno /sh:z
In der Diskussion um verrostete Atommüllfässer am stillgelegten
Atomkraftwerk Brunsbüttel in Dithmarschen hat das
Bundesumweltministerium Informationen aus allen Bundesländern
angefordert. Das Ministerium habe die Länder über Brunsbüttel
unterrichtet und um Berichte über „mögliche vergleichbare Fälle
gebeten“, sagte ein Sprecherin.
Die Umweltorganisation Greenpeace forderte Aufklärung über die nach
ihrer Einschätzung „extrem hohe Strahlenbelastung“ von bis zu 500
Millisievert je Stunde in den unterirdischen Lagerstätten. Vattenfall
scheine „kein Zwischenlager, sondern eine atomare Müllkippe im Keller zu
haben“.
„Die Strahlenwerte dort sind so hoch, dass ein Betreten gesundheitsgefährlich ist“, sagte ein Greenpeace-Sprecher in Hamburg. „Die schleswig-holsteinische
Atomaufsicht muss erläutern, wieso sie angesichts der enormen
Strahlendosis keinen Handlungsbedarf in den letzten Jahren sah.“ Ein
Sprecher des zuständigen Justizministeriums sagte dazu gestern: „Die
Kavernen sind keine Arbeitsräume für Menschen. Alle Arbeiten in diesem
Bereich werden ferngesteuert. Und die Umwelt ist durch mehr als 1,50
Meter dicke Betonwände vor der Strahlung geschützt.“