Netzentgelte steigen: Der Strom wird noch teurer
Hamburg /dpa
Neben der steigenden Ökostrom-Umlage müssen
die Stromkunden 2013 auch höhere Kosten für den Betrieb und den Ausbau
der Stromnetze bezahlen. Die Netzentgelte steigen in Deutschland im
Durchschnitt um rund zehn Prozent, teilte das Internet-Vergleichsportal
Verivox mit. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt der Hamburger
Stromversorger Lichtblick. Die Stromrechnung für einen
Durchschnittshaushalt erhöht sich damit um 20 bis 30 Euro im Jahr, je
nach Region und Versorger.
Verivox nennt als Ausreißer nach oben die Stadtwerke Dresden mit
einem Plus von 24 Prozent. Damit sind sie jedoch keineswegs der teuerste
Netzbetreiber. Die meisten Regionalgesellschaften des Eon-Konzerns liegen deutlich über den Dresdner Preisen.
Die Netzentgelte machen 26 Prozent des Strompreises aus. Mit 7 Cent je Kilowattstunde liegen sie höher als die Ökostrom-Umlage,
die auf 5,3 Cent steigt. Die Entgelte müssen von der Bundesnetzagentur
genehmigt werden. Jeder Versorger – die Kunden der Netzbetreiber – soll
die gleichen Marktbedingungen vorfinden. Den Betreibern wird eine
Rendite von neun Prozent eingeräumt. „Der Netzbetrieb ist risikofrei und
spielt überhöhte Monopolrenditen ein“, kritisierte Lichtblick-Chef
Heiko von Tschischwitz. „Die Lasten trägt der Stromverbraucher.“ Die
Netzbetreiber verweisen auf höhere Investitionskosten durch den Ausbau
der erneuerbaren Energien.
Neben der EEG-Umlage und den Netzentgelten
kommen kleinere zusätzlich Abgaben auf den Stromkunden zu. Den Anteil,
den der Anbieter beeinflussen kann, nämlich Stromeinkauf und Vertrieb,
beziffert Lichtblick auf 28 Prozent. Für private Stromverbraucher werden
2013 Mehrkosten von bis zu 135 Euro bei einem Verbrauch von 3000
Kilowattstunden erwartet.