Tennet: Netzausbau im Norden geht voran
Kiel/Bayreuth/dpa
Der Ausbau des Stromnetzes in Schleswig-Holstein
läuft auf vollen Touren. Schwindelfreie Monteure pflanzen Gittermast
für Gittermast in die Landschaft, an denen die elektrischen
Freileitungen aufgehängt werden.
Der Neubau dieser 380 000-Volt-Leitungen
kostet zwischen 1,4 und 1,6 Millionen Euro pro Kilometer, weiß Alexander
Greß vom Netzbetreiber Tennet. Das Unternehmen ist für den Ausbau der
Hochspannungsnetze in Schleswig-Holstein verantwortlich. Mehr als 500 Kilometer Leitungen will Tennet in den kommenden Jahren im „Windstrom-Land“ bauen. Diese Strom-Autobahnen sollen die an Land und auf See produzierte elektrische Energie zur Mitte und gen Süden Deutschlands transportieren.
Die Strommasten sehen zwar alle gleich aus, trotzdem muss jeder einzeln
geplant werden, erläutert Greß. Das liegt unter anderem daran, dass die
Masthöhe je nach Standort zwischen 50 und 60 Metern variiert. Auch der
Abstand der Masten ist nicht auf den Zentimeter genau festgelegt. Sie
stehen zwischen 250 und knapp 500 Metern auseinander. „Wenn ein Landwirt
darum bittet, können wir den Mast auch um zehn, zwanzig Meter versetzt
aufbauen.“ Die neuen Leitungen bekommen auf ihre Spitze sogenannte
Vogelschutzmarken: Das sind auf dem Blitzschutzseil montierte einen
halben Meter lange schwarz-weiße Plastikfahnen,
die sich mit dem Wind bewegen. „Die Vögel weichen ihnen aus:
Untersuchungen haben ergeben, dass der Vogelschlag dadurch um bis zu 98
Prozent reduziert wird“, sagte Greß. Zuletzt hatte Tennet angekündigt,
für einen Teil des Netzes eine Bürgerbeteiligung initiieren zu wollen –
mit der Bürger, die unmittelbar vom Bau der Leitungen betroffen sind,
von dieser finanziell profitieren können.