Kein erhöhtes Krebsrisiko in Fukushima
Wien /dpa
Der Atomunfall von Fukushima in Japan hat nach UN-Einschätzung
das Krebsrisiko für die Bevölkerung nicht erhöht. Zu diesem Ergebnis
kommt das Komitee der Vereinten Nationen für die Folgen von Strahlung
(UNSCEAR) in seinem gestern veröffentlichten Abschlussbericht.
Greenpeace und andere Organisationen reagierten mit großer Skepsis und
sprachen von „Verharmlosung“ und „Vertuschung“.
Entscheidend ist nach UN-Angaben die schnelle
Evakuierung der Region rund um das 2011 havarierte Atomkraftwerk
gewesen. „Ohne die Maßnahme wäre die Dosis für die Bevölkerung zehnfach
höher gewesen“, sagte der Vorsitzende des Komitees, Wolfgang Weiss, in
Wien. 80 Experten aus 18 Ländern hatten das Risiko für
Schilddrüsenkrebs, Brustkrebs, Leukämie und Geburtsmissbildungen
untersucht. Die Daten und Einschätzungen ließen jedoch keinen
signifikanten Anstieg der Krebsrate erwarten. Ausnahme sei eine Gruppe
von Kindern, die größerer Strahlung ausgesetzt gewesen sei. Unter diesen
etwa 1000 Kindern sei die Gefahr von Schilddrüsenkrebs in Einzelfällen
„theoretisch“ erhöht.
Die Experten betonten erneut, die Strahlendosis habe nur ein Bruchteil
der Menge des Reaktorunglücks von Tschernobyl 1986 betragen. In dem
Bericht wird auch daran erinnert, dass während der Räumung des Gebietes
50 Krankenhaus-Patienten gestorben waren.
Ausbreitung der Strahlung nach dem GAU