Dioxin – Verkaufsverbot für Schafsleber droht
Hannover/Kiel/Berlin/lno/blu
– Seit Monaten ist die Dioxinbelastung von Weideflächen in
Norddeutschland unter Beobachtung – jetzt strebt Niedersachsen ein
europaweites Verkaufsverbot für Schafsleber aus Norddeutschland an.
Heute soll es das ersten Bund-Länder-Gespräch
zu diesem Thema geben. Niedersachsen werde auf ein Verbot pochen und
Testergebnisse zu der flächendeckenden Belastung präsentieren, sagte
gestern der Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Hannover, Gert
Hahne.
In 38 von 39 Proben in Schleswig-Holstein und Niedersachsen war ein Dioxingehalt oberhalb des Grenzwertes entdeckt worden. Dioxin gilt als krebserregend.
„Aus niedersächsischer Sicht ist ein solches Verbot sicherlich
sinnvoll“, sagte gestern Christian Seyfert, Sprecher des
Landwirtschaftsministeriums in Kiel. Im Nachbarland lägen deutlich mehr
Untersuchungsergebnisse zur Dioxin-Belastungen
vor. „Bei uns ist jedoch die Datengrundlage mit nur neun Untersuchungen
noch zu dünn“, so Seyfert weiter. Sollte die Bund-Länder-Runde jedoch ein Verbot wollen, werde Schleswig-Holstein sich dagegen nicht sperren.