„Wir haben keine Zeit zu verlieren“
Während in der Antarktis in dramatischem
Ausmaß das Eis wegbricht, ringen im polnischen Posen Delegierte aus
rund 190 Ländern um Fortschritte beim Klimaschutz. Bis 2009 will die
Staatengemeinschaft ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll unter Dach und Fach bringen.
Posen/dpa
– Trotz der schweren globalen Wirtschaftskrise will die
internationale Gemeinschaft weiter gemeinsam gegen den Klimawandel und
steigende Treibhausgas-Emissionen kämpfen. Mehr noch: Mit dem Klimaschutz könnten neue Arbeitsplätze geschaffen werden, betonten Teilnehmer der 14. UN-Klimakonferenz, die gestern in der westpolnischen Wirtschaftsmetropole Posen (Poznan) eröffnet wurde.
Die Sorge um Klima, Natur und Menschen sei eine „zeitlose“ Aufgabe
und dürfe nicht von der Konjunktur abhängen, sagte der polnische
Ministerpräsident Donald Tusk. Weil kein Land allein die Klimaprobleme
in den Griff bekomme, sei „globale Solidarität“ erforderlich. „Wir
haben keine Zeit zu verlieren“, mahnte der dänische Regierungschef
Anders Fogh Rasmussen. Er erinnerte daran, dass die Industriestaaten
eine besondere historische Verantwortung für den Kampf gegen die
Erderwärmung tragen.
Das Posener Treffen findet unter dem Motto „Solidarität für Klima“
statt und gilt als ein Zwischenschritt zwischen Bali in Indonesien, wo
vor einem Jahr ein Fahrplan für ein neues Abkommen festgelegt worden
war, und Kopenhagen 2009. Tusk und Rasmussen stellten eine Erklärung
vor, die auch der indonesische Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono
unterzeichnete. Darin forderten die drei, die akute Finanzkrise nicht
als Vorwand für den Verzicht auf Umweltschutz ins Feld zu führen.