Hamburg will Hauptstadt des Wasserstoffs werden
Flotte der Brennstoffzellen-Busse und -Autos wächst
Hamburg/mlo
– Die Hamburger erschrecken nicht mehr bei diesem Anblick: Aus sechs
Bussen der Hochbahn quillen bisweilen üppige weiße Wolken. Das ist
freilich kein Grund zur Sorge um Motor oder Umwelt. Ganz im Gegenteil.
Seit 2003 testet Hamburg im Linienverkehr emissionsfreie
Brennstoffzellenbusse, bei denen nur harmloser Wasserdampf in die
Umgebung gerät.
Keine andere europäische Stadt ist so ausdauernd dabei, diese
Technologie zu erproben. Dabei erzeugen Brennstoffzellen aus
Wasserstoff Strom, der den Motor antreibt. Jetzt will die Stadt noch
mehr: Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und die Topmanager von Daimler,
Vattenfall, Shell und Total haben gestern den Weg dafür bereitet, dass
Hamburg Hauptstadt emissionsfreier Mobilität werden kann. In einer
Absichtserklärung sagen die Teilnehmer zu, bei der schadstofflosen
Fortbewegung tüchtig Gas zu geben. Jeder auf seine Weise.
„Wir wollen die Zahl der Wasserstofffahrzeuge ausbauen und
zusätzlich auch Batteriefahrzeuge einsetzen“, versprach von Beust.
Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche: „Als „Grüne Hauptstadt Europas 2011 ist Hamburg ideal für den Einsatz unserer Brennstoffzellen-Pkw und -Busse.“
Geplant ist, die Hochbahn ab 2010 mit der neuesten Generation von Wasserstoff-Bussen auszurüsten. Die Flotte soll weiter wachsen. Hinzu kommen 20 Brennstoffzellen-Autos der Mercedes-B-Klasse. Zetsche sieht bis 2015 ein Potenzial von bis zu 1000 Brennstoff-Pkw.
Den Treibstoff sollen die Hamburger von Total beziehen. Das Unternehmen hat zugesichert, vier öffentliche Wasserstoff-Tankstellen einzurichten. Die Shell AG will ihr Wasserstoff-Knowhow ebenfalls einbringen.
Der Wasserstoff selbst kommt von Vattenfall. Seine Erzeugung soll
weitgehend schadstofffrei aus erneuerbaren Energien erfolgen. Vattenfall-Vorstand
Rainer Schubach: „Wasserstoff vor allem aus Windkraft ist emissionsarm
und ermöglicht es, unstete Windenergie dauerhaft zu nutzen.“