So will von Boetticher das Artensterben stoppen
Umweltminister stellt 20-Punkte-Plan vor
Kiel/lno
– Mit einem 20-Punkte-Plan will der schleswig-holsteinische
Umweltminister Christian von Boetticher bis zum Jahr 2020 den Verlust
der biologischen Vielfalt im Land stoppen. Er forderte einen „aktiven
und gestalterischen Naturschutz“.
Die Strategie, die der CDU-Politiker gestern
in Kiel vorstellte, sieht unter anderem die Umsetzung des
Artenhilfsprogramms mit Hilfe einer neu geschaffenen Artenagentur, eine
Qualitätsoffensive für Schutzgebiete, die Erstellung eines
Hochmoorschutzprogramms sowie den Ausbau lokaler Aktionen vor. Nach
Angaben seines Ministeriums wurden die Mittel für den Artenschutz in
Schleswig-Holstein binnen einiger Jahre von 350 000 Euro auf mehr als eine Million erhöht.
Die aktuelle Bestandsaufnahme von Boettichers im Hinblick auf den
Artenschutz fiel zwiespältig aus. Erfolge gebe es zum Beispiel bei Uhu,
Seeadler, Biber und Kranich. Bedroht seien dagegen Hochmoore und
Heidelandschaften. Der Druck auf „artenrelevante Lebensräume“ halte an,
sagte der Minister. Zumal mit Verkehrsvorhaben weiter Flächen
versiegelt würden. Es gelinge auch noch nicht wie gewünscht, verlassene
alte Betriebsstandorte für neue Nutzungen aufzuarbeiten.
Nur schleppend kommt im waldärmsten deutschen Flächenland die
Aufforstung voran. Der Minister begründete dies auch mit fehlenden
wirtschaftlichen Anreizen in letzter Zeit. Um die biologische Vielfalt
zu erhalten und die Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu sichern,
wolle er die Naturschutzpolitik um neue Ideen bereichern, kündigte von
Boetticher an.