Erstellt: 03.11.09, 23:52 Betreff: Fortbildung zum Beruf Windenergietechniker. WZ vom 31.10.2009druckenweiterempfehlen
Premiere: Fortbildung zum Beruf Windenergietechniker
Flensburg/sh:z
– Die Windenergie-Industrie boomt. Dem wird die Eckener-Schule in Flensburg, Fachschule für Technik und Gestaltung am Regionalen Berufsbildungszentrum (RBZ), mit einem neuen, bundesweit einmaligen Fortbildungsgang gerecht. Dort startete erstmals in enger Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Flensburg sowie einem Netzwerk aus kleinen und großen Firmen der Branche der neuen Bildungsgang „Zwei Jahre Aufstiegsfortbildung zum Staatlich geprüften Techniker/in der Windenergietechnik“ .
Seit Jahrzehnten werden an der Flensburger Fachschule staatlich geprüfte Techniker/innen und Gestalter/innen ausgebildet. „Hier haben wir viel Erfahrung und stets gute Rückmeldung unserer Absolventen,“ sagt Thomas Deckert, Leiter der Fachschule. Und was in den Fachrichtungen Holztechnik, Elektrotechnik, Maschinentechnik, Gebäudesystemtechnik, Mechatronik, Raumgestaltung und Innenausbau sowie Handwerkliches Gestalten funktioniert, soll ab sofort auch für die Windenergiebranche gelten: „Wir bieten gestandenen Fachleuten nach ihrer Erstausbildung in den Bereichen Metall- und Elektrotechnik und einer weiteren Zeit praktischer Berufserfahrung eine theoretische Weiterqualifikation, die sie für den Markt hochattraktiv machen,“ erläutert Deckert.
Seit Ende 2008 der Auftrag aus dem Bildungsministerium in Kiel an das RBZ-Flensburg vorliegt, wird intensiv geplant. Thomas Deckert und Dietmar Post bildeten eine Planungsgruppe, die zunächst ein Unterrichtkonzept erarbeitete. Es beruht auf drei Säulen: Zur Techniker-Fortbildung gehören immer die allgemeinbildenden Fächer wie Deutsch, Mathe, Betriebswirtschaft und – in der Windbranche besonders wichtig – Englisch. Schließlich erwirbt man automatisch mit dem erfolgreichen Technikerabschluss die Fachhochschulreife.
Als zweite Säule werden die technisch relevanten Kompetenzen etwa in den Bereichen Elektrotechnik, Energietechnische Systeme, Leistungselektronik, aber auch Qualitätsmanagement erarbeitet. Die dritte Säule betrifft die spezifische Anlagentechnik von Windenergieanlagen. Für diesen Bereich konnten zahlreiche Firmen gewonnen werden, die über Fachvorträge, Unterrichtssequenzen, Betreuung von Projektarbeiten, Exkursionen oder Praktika einerseits Praxisnähe und Berufsbezug, andererseits fachliche Vertiefung in Spezialbereichen wie Service, Materialprüfungen, Aufarbeitungen oder Betriebsoptimierungen anbieten werden.
„Das unterstützen wir gern,“ so die spontane Reaktion von Carl-Rasmuss Richardsen, Geschäftsführer der Firma Windstrom Service SH und ebenfalls Absolvent der Fachschule vor einigen Jahren, „besonders die in der dritten Säule notwendige Eigenleistung der Schülerinnen und Schüler im Rahmen der geforderten Projektarbeiten ermöglichen eine intensive Einarbeitung in branchespezifische Aufgabenstellungen und ermöglichen ein frühzeitiges gegenseitiges Kennenlernen der späteren Fachkräfte.“ Dies bestätigten auch die anderen Partner wie die „Großen“ Vestas, Repower oder Nordex, aber auch Spezialisten wie wing-tec oder gear-tec oder Denker&Wulf, die Anlagen projektieren und betreiben, Reserv als anerkannter Gutachter etwa bei Schäden oder Windpark Ellhöft als Betreibergesellschaft. „Ganz wichtig ist uns auch die Zusammenarbeit mit der Flensburger Fachhochschule sowie dem Berufsbildungsinstitut Arbeit u. Technik der Uni Flensburg,“ so Dr. Sven Mohr, Schulleiter und Geschäftsführer des RBZ auf der jüngsten Sitzung aller Partner.
Weitere Infos zur Fachschule für Technik und Gestaltung, Schützenkuhle 20-24: Tel.; 0461/852534, eMail: ; Internet: www.eckenerschule.de/fstug