Mahnende Worte beim „Klimadialog auf dem
Petersberg“
Bonn /dpa
Deutschland will sich gemeinsam mit Mexiko für einen Erfolg beim
nächsten Klimagipfel im mexikanischen Cancún einsetzen. Das sagte
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern bei der Eröffnung einer
internationalen Klimakonferenz auf dem Petersberg bei Bonn. Zuvor hatte
sie sich mit dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón getroffen.
Ziel des „Petersberger Klimadialogs“ ist es, den Verhandlungsprozess
nach Kopenhagen wieder in Gang zu bringen. Bis morgen wollen die
Teilnehmer ihre Positionen ausloten und Perspektiven für den kommenden
Weltklimagipfel im Dezember im mexikanischen Cancún entwickeln. An der
Konferenz nehmen auch Vertreter aus den USA, China, Russland, Südafrika,
Brasilien, Frankreich und den Malediven teil.
Merkel betonte, dass die bisherigen Anstrengungen und nationalen
Ankündigungen zur Treibhausgas-Reduzierung nicht
ausreichten, um die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen.
Sie stehe weiterhin zu dem vereinbarten Zwei-Grad-Ziel. Um es zu erreichen, seien neben den reichen
Industrieländern auch andere Staaten gefordert, ihren Beitrag zu
leisten.
Unterdessen sind gut vier Monate nach dem gescheiterten Weltklimagipfel
in Kopenhagen bisher geheime Dokumente mit Hinweisen auf die
Hintergründe des Versagens aufgetaucht. So hätten die dänischen
Gastgeber das Ziel bindender Vereinbarungen deutlich früher aufgegeben
als bisher bekannt. Außerdem wurde die Kluft zwischen den Regierungen
der EU-Länder auf der einen und China sowie
Indien auf Tonband dokumentiert.