Erstellt: 04.06.10, 21:47 Betreff: Mai-Rundbrief von wir.klimaretterdruckenweiterempfehlen
Liebe Klimaretterinnen und Klimaretter!
Regelmäßige Leser unseres Rundbriefs wissen es bereits: wir-klimaretter.de arbeiten an einem Relaunch. Dabei werden wir nicht nur unsere Inhalte neu ordnen und übersichtlicher gestalten. Wenn wir im Juni "in frischem Kleid" starten, wird unser Magazin auch unter etwas anderem Namen firmieren:
Aus wir-klimaretter.de wird künftig klimaretter.info
wir-klimaretter.de startete 2007 als Mitmachplattform zum Buch "Wir Klimaretter" von Nick Reimer (taz) und Toralf Staud (Greenpeace Magazin/Die Zeit). Mittlerweile sind wir aus diesen Schuhen zunehmend "hinausgewachsen". Aber auch die nächsten Schritte unseres Magazins wollen wir mit Klimarettern wie Ihnen gehen - und weiterhin den besten Journalismus zur Klima- und Energiewende liefern.
Das wollen wir auch mit unserem neuen Namen zeigen, denn darin steckt bereits unsere Hauptzielgruppe: Menschen und Institutionen, die dazu beitragen wollen die schlimmsten Folgen des Klimawandels noch zu verhindern. Und mit der Domain-Endung "info" betonen wir, dass hier Journalisten informieren, erklären, bewerten.
1. Der schwarz-gelbe Rotstift: Wie die Klimakanzlerin beim Klimaschutz spart 2. Das Öl-Desaster und BP: Grüne Lügen und die Folgen für Grönland 3. Stillbeschäftigung in Bonn: Weltklimadiplomatie tagt schon wieder 4. Vorbild Großbritannien: Die SPD will ein deutsches Klimaschutz-Gesetz 5. Ausstieg aus dem Atomausstieg: "Gesetz zum Wiedereinstieg" muss warten – in Schweden 6. Afrika im Klimawandel: "Ich hatte 150 Kühe" 7. Aktion des Monats: Helfen Sie Isaak Schwarzkopf 8. Die wichtigsten Nachrichten der letzten Wochen 9. Die meinungsstärksten Beiträge der letzten Wochen 10. Highlights aus dem Klima-Lügendetektor
1. Der schwarz-gelbe Rotstift: Wie die Klimakanzlerin beim Klimaschutz spart
Den Hoteliers hat die FDP schon die Steuern gesenkt, den Rechtsanwälten und Ärzten und ihren anderen Wählern hat sie es zumindest versprochen. Und doch muss der Staat im nächsten Jahr mindestens zehn Milliarden sparen. Flugbenzin-Steuer (2) oder Kohlesubvention (3)- wie das gehen soll, wird im Vorfeld der Kabinettsklausur heftig diskutiert. Was gut für den Klimaschutz klingt. Tatsächlich hat die Regierung Merkel jedoch beim Klimaschutz bereits deutlich den Rotstift angesetzt (4)
2. Das Öl-Desaster und BP: Grüne Lügen und die Folgen für Grönland
Eigentlich wollte Öl-Konzern BP ein Image "Beyond Petroleum" pflegen: Mit PR kennt sich BP (5) zwar aus - die Ölpest im Golf von Mexiko hat dem Unternehmen dennoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vom Stöpsel der Hoffnung (6) über den Beschuss mit Schlamm und Golfbällen (7) bis hin zu einer eingeklemmten Säge in 1.500 Metern Tiefe (8): Mehr als Hiobsbotschaften gibt es nach dem Sinken der Bohrplattform Deepwater Horizon kaum zu berichten. Oder doch? Öl-Förderpläne für Grönland werden (9) durch das Unglück mittlerweile immerhin in Frage gestellt.
3. Stillbeschäftigung in Bonn: Die Weltklimadiplomatie tagt - schon wieder
Ein neues Klimaabkommen für 2010 scheint bereits abgesagt. Bis zum nächsten Weltklimagipfel in Mexiko wollen die UN-Länder sich jedoch wenigstens bei Einzelthemen wie Waldschutz, Technologietransfer oder der Anpassung einigen. Was auf der Konferenz passiert und wie es auf dem alternativen Klimaforum in Bonn aussieht, können Sie in unserem Dossier (10) mitlesen
4. Vorbild Großbritannien: Die SPD will ein deutsches Klimaschutz-Gesetz
Nach dem Vorbild Großbritanniens will auch die SPD in Deutschland Klimaschutz juristisch bindend machen (11) und mit einem Gesetz Reduktionsziele und Mechanismen zur Sanktionierung verankern. Und obwohl sich mit der Forderung nach einem Klimaschutzgesetz eigentlich zumindest die Opposition einig ist, lässt sich über den Vorstoß offenbar dennoch streiten: Eine klasse Idee, findet zum Beispiel Hermann Ott (Grüne) in seinem Standpunkt - "aber erst muss die SPD ihr Verhältnis zur Kohle klären" (12). Eine Bemerkung, die SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber wiederum verwundert: Herr Ott war wohl auf einer anderen Veranstaltung" (13). Und auch Eva Bulling-Schröter (Linke) mischt sich zum Klimagesetz ein und fordert einen globalen Finanztransfer in den Süden (14).
5. Ausstieg aus dem Atomausstieg: "Gesetz zum Wiedereinstieg" muss warten – in Schweden
Gern und ausgiebig beruft sich der deutsche Konservatismus auf den schwedischen Wiedereinstieg in die Atomkraft – sozusagen als Beleg, dass es auch andernorts geht und richtig ist. Nun aber haben die Schweden den Wiedereinstieg verschoben (15). Und dass es eben nicht richtig ist, hierzulande wieder in die Atomkraft einzusteigen, dass versuchen Parteien und Umweltorganisationen mit der Demonstration einer Pressekonferenz (16) klar zu machen.
Ob der Ausstieg aus dem Atomausstieg nach der NRW-Wahl und einem neu gemischten Bundesrat überhaupt so einfach machbar sind, ist dabei ohnehin noch umstritten - sogar innerhalb der CDU (17). Klar ist aber: Die Regierung will eine Laufzeiten-Endscheidung noch vor der Sommerpause fällen (18).
Mit dem Spiel Südafrika gegen Mexiko beginnt am 11. Juni die Fußball-Weltmeisterschaft 2010. Vier Wochen lang werden die Augen der Welt auf jenen Kontinent gelenkt, der so stark mit Negativ-Schlagzeilen über Kriege, Diktatoren, Plünderungenvon sich reden macht. Vier Wochen lang werden wir ein anderes Afrika zu sehen bekommen: Und wenn Ghana im Viertelfinale gewinnt, wird der Kontinent seine gescholtene Brust schwellen und rufen "Seht her: So stolz ist Afrika."
Nach der Weltmeisterschaft ist vor der Fußballweltmeisterschaft: Kein anderer Kontinent der Erde leidet so unter Klimastress, wie Afrika. Deshalb werden vor, während und nach der Fußball-WM auch wir Afrika in den Fokus nehmen - mit einer neuen Serie "Afrika im Klimawandel" (19).
7. Aktion des Monats: Helfen Sie Isaak Schwarzkopf
Drei bis vier Milliarden Euro muss Deutschland für den Klimaschutz in Entwicklungsländern ausgeben, damit die Klimaerwärmung auf maximal zwei Grad begrenzt werden kann. So hat es der 13-jährige Isaak Schwarzkopf in seiner Petition (20) formuliert, die er beim Deutschen Bundestag eingereicht hat. Helfen Sie dem jungen Mann! Unterzeichnen Sie mit!