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Grüne wollen Stromspeicher im Land ausbauen. WZ vom 27.04.2012

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Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 27.04.12, 23:25  Betreff: Grüne wollen Stromspeicher im Land ausbauen. WZ vom 27.04.2012  drucken  weiterempfehlen



Grüne wollen Stromspeicher im Land ausbauen

Studie der Landtagsfraktion: Verzehnfachung der Leistung möglich

Kiel/Berlin

Schleswig-Holstein kann seine Möglichkeiten
zur Stromspeicherung in den nächsten zehn Jahren verzehnfachen. Das geht
aus einer Studie im Auftrag der Grünen-Landtagsfraktion
hervor. Demnach würden eine verstärkte Verbreitung von Solarbatterien,
neue unterirdische Druckluftspeicher und der Bau von zwei zusätzlichen
Pumpspeicherwerken dazu führen, dass die Speicherleistung im Land von
heute rund 100 Megawatt auf 1000 Megawatt im Jahr 2022 steigt. Dann wird
das letzte Kernkraftwerk stillgelegt. „Die Speicherleistung entspräche
so ungefähr sechs Prozent der gesamten Stromerzeugung im Land“, schreibt
Studienautor Jörn-Peter Boll. Damit würde das
Land die Quote erreichen, die in Deutschland schon heute besteht – vor
allem wegen der vielen Pumpspeicher im Süden der Republik.


Stromspeicher sind neben dem Netzausbau eine wichtige Voraussetzung
für die Energiewende. Sie helfen, die stark schwankende Produktion aus
erneuerbaren Quellen wie Wind oder Sonne zu verstetigen und an die
Nachfrage anzupassen. Wenn etwa nachts Windstrom produziert wird, den
dann keiner braucht, können Speicher ihn für den nächsten Tag
aufbewahren. Dadurch muss zu Spitzenzeiten des Bedarfs nicht mehr
gleichzeitig genauso viel Strom neu produziert werden, wie verbraucht
wird.


Bisher gibt es im Land nur einen großen Energiespeicher, das
Pumpkraftwerk in Geesthacht an der Elbe. Dort kann der Betreiber mit
überschüssigem Strom Wasser einen Berg hochpumpen und in einem riesigen
Becken lagern. Bei Bedarf lässt er das Wasser wieder herabstürzen. Es
treibt dann eine Turbine an, die neuen Strom erzeugt. Eine zweite Anlage
in Geesthacht ist geplant, eine weitere in Lägerdorf bei Itzehoe. Für
noch mehr Pumpspeicher sei das Potenzial im Land allerdings „aufgrund
der naturräumlichen Gegebenheiten sehr begrenzt“, schreibt Boll.


Daher sei es künftig nötig, zusätzliche Speichertechnik zu nutzen,
wie solare Batterien oder Druckluftspeicher. Bei den Druckluftspeichern
können zum Beispiel mit Windstrom angetriebene Kompressoren Luft in
unterirdische Kavernen pressen, wie es sie an der Nordsee gibt. Die Luft
lässt der Betreiber bei Bedarf wieder entweichen – in eine Gasturbine,
die so Energie produziert. Solare Lithium-Ionen-Batterien werden dagegen über Fotovoltaik-Anlagen
in Privathaushalten oder Firmen geladen. Auch Elektroautos könnten
künftig als Speicher dienen, wenn sie über Nacht mit Windstrom
aufgeladen werden.


Ein Hauptproblem der Speichertechnik ist allerdings ihr hoher Preis.
„Unter heutigen Bedingungen ist Stromspeicherung unwirtschaftlich“,
schreibt Boll. Die Grünen plädieren daher für ein neues
Vergütungsmodell, das dafür sorgt, dass Speichern sich lohnt. Wie ihr
Fraktionschef Robert Habeck unserer Zeitung gestern sagte, soll dabei
etwa ein Windparkbetreiber mehr Geld für seinen Strom erhalten, wenn
sein Angebot genau einer stets tags zuvor vorhergesagten Nachfragekurve
entspricht. „So entsteht für ihn ein Anreiz, in Speichertechnik zu
investieren“, erklärte Habeck. Da desto weniger neue Leitungen gebaut
werden müssen, je mehr Speicher es an den richtigen Orten gibt, stiegen
die Gesamtkosten der Energiewende nicht zwangsläufig.


Habeck kritisierte gestern zudem den Kieler Wirtschaftsminister Jost
de Jager (CDU), weil der sich zu wenig um Stromspeicher kümmere. „Die
Studie, die wir jetzt vorlegen, hätte die Landesregierung schon längst
liefern müssen“, sagte er unserer Zeitung. Land und Bund würden die
Energiewende verschlafen.


Henning Baethge







Stromspeicher der Zukunft
Potenzielle Leistung in Schleswig-Holstein 2022, in Megawatt

Solare Batteriespeicher 400
Pumpspeicher 300
Druckluftspeicher 200
Elektroautos 100
Gesamt 1000

Quelle: Studie „Stromspeicherung für Schleswig-Holstein“ von Jörn-Peter Boll






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