Brunsbütteler Zeitung vom 14.11.2013:
Energiewende
frisst E.ON-Gewinne
Düsseldorf/dpa
Die Folgen der Energiewende mit niedrigen Stromhandelspreisen und schrumpfender
Kraftwerksauslastung fressen die Gewinne des Energieriesen E.ON. Der für die
Dividendenberechnung entscheidende bereinigte Konzernüberschuss stürzte in den
ersten drei Quartalen dieses Jahres um mehr als die Hälfte auf 1,9 Milliarden
Euro, wie das Düsseldorfer Unternehmen mitteilte. Im dritten Quartal musste der
Konzern sogar 440 Millionen Euro Verlust hinnehmen. „Vor allem unser
traditionelles Kraftwerksgeschäft leidet nach wie vor unter den Verwerfungen
des Marktes“, schrieb E.ON-Chef Johannes Teyssen in einem Brief an die
Aktionäre.
Da
Ökoenergien bei der Einspeisung ins Stromnetz Vorrang genießen, verdrängen sie
konventionell erzeugten Strom und drücken zudem den Durchschnittspreis auf dem
Gesamtmarkt. Aus Sicht von E.ON lohnt sich der Betrieb einzelner Kraftwerke,
vor allem der teuren Gaskraftwerke, daher kaum noch. Mehrere Kraftwerke wurden
bereits abgeschaltet oder laufen nur noch wegen der Erhaltung der
Netzstabilität.
In den ersten
neun Monaten ging der Umsatz bei E.ON um 5 Prozent auf 89,3 Milliarden Euro zurück, die Erlöse
aus fossiler Erzeugung schrumpften um mehr als ein Fünftel. Der operative
Gewinn (Ebitda) fiel um 19 % auf 7,1 Milliarden Euro.