Vision 2012: Lübeck will eine Flüssiggas-Tankstelle für Schiffe bauen
Lübeck/lno
– Im Lübecker Hafen könnte in absehbarer Zukunft eine Flüssiggas-Tankstelle für Schiffe entstehen. Die Stadtwerke Lübeck haben gestern eine Studie vorgestellt, die ein solches Gas-Terminal
in der Hansestadt für technisch und räumlich machbar hält. Flüssiggas
als Treibstoff könne helfen, die Emissionen in der Schifffahrt weiter
zu senken und die immer strenger werdenden EU-Vorschriften
zu erfüllen, sagte der Projektleiter bei den Stadtwerken, Ralf Giercke.
Jetzt soll eine Berechnung der Wirtschaftlichkeit zeigen, ob und wann
das Projekt verwirklicht werden kann.
Das flüssige Erdgas (Liquid Natural Gas, LNG) ist als Treibstoff für
Schiffe geeignet und kann darüber hinaus unabhängig von vorhandenen
Erdgastransportleitungen in ein Erdgasnetz an Land eingespeist werden.
Deshalb könne LNG für den Energieversorger auch eine Ergänzung zum
herkömmlichen Erdgasbezug sein, sagte Giercke. Der Sprecher des
Verbandes Deutscher Reeder, Max Johns, sagte, aus umwelttechnischer
Sicht sei das ein sinnvoller Ansatz. Allerdings werde Flüssiggas
bislang noch wenig genutzt, weil die Tanks an Bord zu viel Platz
benötigen.
Lübecks Umweltsenator Thorsten Geißler (CDU) begrüßte die Überlegungen für ein Flüssiggas-Terminal in Lübeck. Mit der Vision eines LNG-Terminals
werde die Perspektive umweltverträglicher, innovativer Hafenwirtschaft
bereichert. Eine Realisierung sei allerdings frühestens 2012 möglich.