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Produktion von Windenergie im Norden wird ausgebaut. WZ vom 13.08.2011

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Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 14.08.11, 17:35  Betreff: Produktion von Windenergie im Norden wird ausgebaut. WZ vom 13.08.2011  drucken  weiterempfehlen

Seite 1:

Norden rüstet zur großen Windernte

Regierung legt neue Eignungsflächen fest /
Energieproduktion soll bis 2015 verdreifacht werden / Drei Milliarden
Euro Investitionen

Kiel /höv

Das „Gerüst“ steht – im Frühjahr soll der Ausbau beginnen: Von da an
sollen zusätzlich 9200 Hektar Landesfläche zwischen Nord- und Ostsee für
die Produktion von Windstrom genutzt werden können. Damit wird die
derzeitige Fläche von 13 600 auf 22 800 Hektar wachsen.


Das geht aus der so genannten Teilfortschreibung der Regionalpläne
hervor, die das Innenministerium am Montag den Kreisen und kreisfreien
Städte zusenden wird. Nach dem von der Koalition überarbeiteten
Landesentwicklungsplan sind dann 1,5 statt bisher ein Prozent der
Landesfläche für die Erzeugung von Windenergie reserviert.


Die Pläne sind Teil des Energiekonzepts der Landesregierung, die Schleswig-Holsteins Rolle als Energie-Exportland auch nach dem Aus für die Atomkraft sichern sollen. Bisher werden in Schleswig-Holstein
3000 Megawatt Windstrom an Land erzeugt. Bis 2015 soll die Ausbeute auf
9000 Megawatt steigen. Das wäre sechsmal so viel wie das Atomkraftwerk
Brokdorf liefert. Parallel dazu laufen Planungen für Windparks auf See,
die weitere rund 3000 Megawatt Strom erzeugen sollen.


Die elf Kreise hatten – zum Teil gestützt auf positive
Bürgerentscheide – noch weit mehr Flächen im Umfang von fast 7000 Hektar
zum Ausbau der Windkraft angemeldet. Nicht alle Wünsche seien erfüllbar
gewesen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. So hätten Belange
des Natur- und Denkmalschutzes ebenso berücksichtigt werden müssen wie
solche der Flugsicherheit oder Abstände zur Wohnbebauung.


Das Ausbaukonzept verzichte darauf, Flächen in solchen Gemeinden
auszuweisen, in denen es Beschlüsse oder Bürgerentscheide gegen die
Nutzung der Windenergie gegeben habe, hieß es. Bis November läuft ein
Anhörungs- und Beteiligungsverfahren.


Nach Branchen-Prognosen können in den
zusätzlichen Windvorrangflächen Gesamtinvestitionen von drei Milliarden
Euro ausgelöst werden. Das Wirtschaftsministerium rechnet nach dem
Ausbau mit jährlichen Einspeisevergütungen von 700 Millionen Euro nach
dem Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Seite 3:

So groß wie drei Nordseeinseln: Land zwackt Windparkflächen ab

Kiel /höv

Im Frühjahr 2012 soll es losgehen. Dann startet Schleswig-Holstein
durch mit dem Ausbau der Windenergie. 9200 Hektar zusätzlich haben die
Landesplaner dafür reserviert. Zusammen mit den schon vorhandenen
Vorrangflächen für die Windkraft von 13 600 Hektar sollen dann auf 1,5
Prozent der Landesfläche Wind geerntet werden. Das entspricht etwa den
Flächen von Föhr, Sylt und Pellworm zusammen.


Wildwuchs solle es dennoch nicht geben. Schon im März dieses Jahres
hatte Innenminister Klaus Schlie (CDU) die „Spielregeln“ zum Ausbau per
Erlass festgezurrt. Danach gilt für Einzelhäuser und so genannte
Splittersiedlungen im Außenbereich ein Abstand von 400 Metern zu einer
Windkraftanlage, bei Siedlungen und Erholungsgebieten muss eine Distanz
von 800 Metern eingehalten werden. Innerhalb der neuen Eignungsgebiete
macht die Landesplanung keine Vorgaben über Abstandsflächen. Dort sollen
moderne Großanlagen von 150 Meter Höhe und darüber hinaus errichtet
werden können. Die Abstände in dem Erlass beruhen nach Aussage von
Schlie auf höchstrichterlicher Rechtsprechung.


Grundlage für die Ausbauplanungen sind fünf so genannte Regionalpläne,
die den Kreisen am kommenden Montag vorliegen sollen. Bis zum November
dauert das Anhörungs- und Beteiligungsverfahren. Nennenswerte
Widerstände werden nicht erwartet. Die Kreise hatten zum Teil noch weit
mehr Gebiete als Vorrangflächen für die Windkraft angemeldet.
Bild vergrößern

Neu verteilt: Die Flächen für die Windkraftnutzung der einzelnen Kreise in Schleswig-Holstein



Kommentar von Seite 2:



Ohne Netz läuft nichts

Schleswig-Holstein treibt den Ausbau der Windenergie voran

Peter Höver

Die Pläne sind hoch ambitioniert. 9000 Megawatt Leistung sollen 2015 in Schleswig-Holstein
aus Windenergie gewonnen werden. Das ist fast dreimal so viel, wie die
drei Kernkraftwerke im Norden geliefert haben – wenn sie denn mal alle
gleichzeitig am Netz waren. Im Frühjahr 2012 kann der Ausbau beginnen.
Nennenswerte Widerstände sind kaum zu erwarten. Was das Land jetzt in
die Regionalpläne zum Ausbau der Windkraft eingebaut hat, ist weitgehend
im Konsens mit Kreisen, Gemeinden und Bürgern entstanden. Kritiker, die
seit langem die „Verspargelung“ der Landschaft brandmarken, müssen
wissen: Der Ausbau der Windkraft ist die Kehrseite des politisch (nun
endlich) unumkehrbaren Atomausstiegs.


Klar ist damit auch: Das Gesicht Schleswig-Holsteins wird sich dadurch verändern. Wir werden uns noch an einige Extra-Portionen
(Strom-)Spargel gewöhnen müssen. Und nicht nur daran. Ohne den Ausbau
der Stromnetze läuft nichts. Schon jetzt stehen Windräder trotz
kräftiger Brise immer wieder still, weil die Kapazität des Netzes für
den Abtransport der regenerativ gewonnenen Energie nicht ausreicht. Die
Windmüller stört es einstweilen wenig. Die kassieren die
Einspeisevergütung auch, wenn ihre Anlagen abgeschaltet werden müssen.
Auf die Dauer ist eine solche Gelddruckmaschine aber weder
volkswirtschaftlich, geschweige denn politisch begründbar. Der Bund käme
womöglich auf die Idee, das Erneuerbare-Energien-Gesetz
zu ändern und den Geldhahn bei der Einspeisevergütung abzudrehen – nach
dem plausiblen Motto: Wer nichts liefert, bekommt auch kein Geld. Damit
allerdings würde sich der für die Zukunft vorausgesagte Boom der
Windkraft buchstäblich in Luft auflösen, mindestens jedoch ausgebremst.


Bund und Länder stehen deshalb vor der Aufgabe, ihre nach aller
Erfahrung in der Vergangenheit endlos erscheinenden Planungsprozesse
auch beim Ausbau der Netzte zu beschleunigen. Das muss und das darf
nicht heißen, berechtigte Belange Betroffener zu ignorieren. Im
Gegenteil. Erfolgreich werden solche Prozesse nur sein, wenn die Politik
auch hier maximale Transparenz garantiert.







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