Vestas streicht weitere 1400 Stellen
Kopenhagen/Husum /sh:z /dpa
Es läuft nicht rund bei Vestas: Der krisengebeutelte dänische
Windanlagenbauer will bis zum Jahresende weitere 1400 Stellen streichen
und damit 250 Millionen Euro einsparen. Dies teilte der Nordex-Konkurrent
gestern in Kopenhagen mit. Bereits Anfang des Jahres waren mehr als
2300 Arbeitsplätze weggefallen. Zwischen April und Juni konnten die
Dänen ihren Verlust unter dem Strich bereits auf acht Millionen Euro
begrenzen. Vor einem Jahr war noch ein Minus von 71 Millionen Euro
verbucht worden. Die bereits Ende Juli veröffentlichten Werte für Umsatz
und operativen Gewinn wurden bestätigt. Demnach stiegen die Erlöse um
15 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro und vor Zinsen und Steuern (EBIT)
schaffte es Vestas mit 18 Millionen Euro zumindest operativ wieder in
die schwarzen Zahlen.
Neben den Entlassungen sucht Vestas nach Möglichkeiten, Arbeiten an
seine Zulieferer auszulagern. Damit solle die Flexibilität in der
Fertigung erhöht und der Kapitalbedarf reduziert werden. Mittlerweile
sei der Bestand an festen Bestellungen für Windkraftanlagen und
Serviceleistungen so hoch wie noch nie, hieß es. Doch die gesamte
Branche leidet unter Überkapazitäten und dem Preisverfall. Vestas
unterhält unter anderem Standorte in Nordfriesland. Zeitweilig galt der
weltgrößte Windkraftanlagenbauer als Übernahmekandidat chinesischer
Konkurrenten.