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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 02.02.14, 23:44     Betreff: So viel neue Windkraft wie noch nie. WZ vom 01.02.2014

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So viel neue Windkraft wie noch nie

Schleswig-Holsteins
Anlagenbetreiber stellen einen Rekord beim Zubau auf – dank neuer
Flächen und dem Ersatz kleinerer Rotoren durch größere

Berlin/Kiel

Der Ausbau der Windkraft in Schleswig-Holstein
geht schneller als je zuvor. Erstmals installierten Windparkbetreiber
im vergangenen Jahr neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als
400 Megawatt. Mit genau 428 Megawatt übertreffen die 162 neu
aufgestellten Rotoren im Norden nicht nur den zwölf Jahre alten
Landesrekord von 376 Megawatt, sondern machen Schleswig-Holstein auch erstmals seit siebzehn Jahren wieder zum Spitzenreiter unter den Bundesländern beim Zubau – knapp vor Rheinland-Pfalz (siehe Tabelle).


„Die Energiewende kommt voran“, freute sich der grüne Kieler
Energiewendeminister Robert Habeck gestern über die neuen Zahlen. Mit
dem zügigen Ausbau der billigen Windkraft an Land trage Schleswig-Holstein
„dazu bei, die Kosten der Energiewende zu senken“. Nun komme es darauf an,
so weiter zu machen: „Es ist wichtig, dass unser Windstrom auch die
Verbrauchszentren in Süddeutschland mit versorgt – dann haben alle was
davon“, sagte Habeck.


Der Landeschef des Branchenverbands BWE, Hermann Albers, lobte
ebenfalls das Land. „Es macht sich bemerkbar, dass die Landesregierung
neue Flächen ausgewiesen hat“, sagte Albers gestern in Berlin am Rande
der Präsentation der neuen Zahlen durch seine Bundesvorsitzende Sylvia
Pilarsky-Grosch. Ein zweiter Grund für das
beschleunigte Tempo liege im zunehmenden „Repowering“, sagte Albers,
also im Ersetzen alter, kleiner Windräder durch neue, große.


So rissen Windmüller in Schleswig-Holstein im
letzten Jahr 107 Rotoren mit insgesamt 78 Megawatt Leistung ab. Im
Gegenzug errichteten sie an denselben Standorten 68 neue mit einer
Kapazität von 185 Megawatt – das ist fast die Hälfte des Zubaus im Land.
„Bald könnten es schon mehr als die Hälfte sein“, sagte Albers.
Schließlich stehen im Norden viele alte Anlagen, die demnächst das Ende
ihrer rund 20-jährigen Laufzeit erreichen.


Auch bundesweit wird das Repowering wichtiger: Von den 2998 Megawatt
neuer Gesamtleistung im letzten Jahr ist gut ein Viertel auf
Ersatzanlagen zurückzuführen. Im Gegenzug wurden Rotoren mit einer
Kapazität von 258 Megawatt abgerissen. Zumindest solche abgebauten
Anlagen müsse Bundesenergieminister Sigmar Gabriel bei der geplanten
Deckelung des Windkraftausbaus anrechnen, forderte Pilarsky-Grosch:
„Wir sind gegen einen Deckel – aber wenn es ihn schon geben soll, dann
nur auf den Nettozubau.“ Dasselbe verlangt der Grüne Habeck, weil er
befürchtet, dass sonst wegen des wachsenden Ersatzbedarfs bald kaum noch
zusätzlicher Ausbau möglich wäre. SPD-Chef Gabriel hat sich in der Frage noch nicht festgelegt.


Pilarsky-Grosch hob zudem hervor, dass die
Branche selbst bei Anrechnung der repowerten Anlagen die von Gabriel
vorgesehene jährliche Ausbau-Obergrenze von 2500
Megawatt schon jetzt übertreffe: „Gabriel argumentiert immer, dass wir
die 2500 Megawatt nicht erreichen – aber nun haben wir sie sogar
überschritten“, gab die BWE-Chefin zu bedenken.
Sie warnte daher vor den Plänen des Energieministers: „Ein Ausbaudeckel
von 2500 Megawatt würde die Möglichkeiten der Windkraft in Deutschland
beschneiden.“


Henning Baethge








[editiert: 02.02.14, 23:58 von Claudia]
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