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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 25.04.14, 23:46     Betreff: Schluss mit dem Dauer-Rotlicht. WZ vom 25.04.2014

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Schluss mit dem Dauer-Rotlicht

Verkehrsminister Dobrindt lenkt ein:
Windräder müssen nachts nicht mehr ständig blinken – sondern nur noch
dann, wenn sich ein Flugzeug nähert

Kiel/ Berlin

Für viele Anwohner in der Nähe von Windparks sind sie ein Ärgernis:
Rote Dauerblinklichter oben auf den Türmen warnen nachts Flugzeugpiloten
vor Anlagen, die 100 Meter oder höher in den Himmel ragen. Doch nun
dürfte der Ärger über das ständige Blinken bald ein Ende haben:
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will künftig „intelligente“
Warnlichter erlauben, die nur noch dann aufblitzen, wenn sich
tatsächlich mal ein Flugzeug nähert. Entsprechende Pläne für eine
„bedarfsgerechte Befeuerung von Windkraftanlagen“ seien „kurz vor dem
Abschluss“, schreibt Dobrindts Staatssekretärin Katherina Reiche an den
nordfriesischen CDU-Bundestagsabgeordneten Ingbert Liebing.


Liebing hat für die neue Regelung lange gekämpft – sieht er in ihr
doch einen „entscheidenden Fortschritt“ für die Energiewende. Denn nun,
so hofft er, werden „Bedenken und Widerstände in der Bevölkerung“ gegen
höhere Anlagen „hinfällig“. Auch der grüne Kieler Energieminister Robert
Habeck begrüßt die Pläne aus Berlin: „Der Bau hoher Windräder dürfte so
erleichtert werden“, sagt seine Sprecherin. Nicht zuletzt das
„Repowering“, also das Ersetzen kleiner Anlagen durch größere, könnte
einen Schub erhalten. Am Ende würde im Land effektiver Strom produziert:
„Jeder Meter in die Höhe bringt ein Prozent mehr Energie-Ertrag“, rechnet Liebing vor. Ein 130 Meter hohes Windrad erzeugt also 30 Prozent mehr Strom als ein 100 Meter hohes.


Dennoch haben viele Gemeinden in Schleswig-Holstein
auf Druck der Bürger nur Windräder bis 99,9 Meter Höhe zugelassen. Denn
für diese Anlagen ist im Gegensatz zu den höheren auch bisher kein
Dauer-Rotlicht in der Nacht vorgeschrieben.
Nicht zuletzt wegen dieser Selbstbeschränkung der Kommunen ist das
nördlichste Bundesland noch das einzige, in dem die Windräder im
Durchschnitt unter 100 Meter hoch sind – nämlich nur 85 Meter.


Mit den neuen, „intelligenten“ Blinklichtern soll sich das ändern.
Die Leuchten funktionieren mithilfe eines Radars und sind inzwischen so
ausgereift, dass Dobrindt die Sicherheitsbedenken seines Vorgängers
Peter Ramsauer für ausgeräumt hält. Es gibt sogar schon ein Pilotprojekt
in einem Windpark im nordfriesischen Langenhorn. Sobald das Radar dort
ein Flugzeug im weiteren Umkreis der Windräder erfasst, schaltet es
automatisch die Warnlichter ein. Auch bei einer Störung am Radar gehen
die Leuchten an.


Nicht erlauben will Dobrindt dagegen die billigeren Erkennungssysteme,
deren Sensoren auf die sogenannten Transponder an Bord von Flugzeugen
reagieren. Da es keine Pflicht zum Einschalten oder Installieren von
Transpondern gibt, sei diese Technik „aus Sicherheitsgründen
ausgeschlossen“, sagt ein Sprecher von Dobrindt: „Systeme zur
bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung müssen unabhängig von der
Ausstattung der Luftfahrzeuge arbeiten.“
Henning Baethge







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